Seite:Ernst Die groesste Suende.djvu/97

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denn das ist hier durchaus geboten – nachgeben – wenn Sie das denn schließlich wollen – können Sie noch immer.

Wöhlers (lächelt überlegen): Nun, Herr Pastor, die Ermahnungen brauchen Sie mir wohl kaum zu geben –

Pastor Meiling: Gut – umso besser also – (Es klopft.)

Wöhlers: Herein!

Diener (verlegen): Herr – Herr Behring ist da – ich wußte nicht, ob ich –

Wöhlers: Ich lasse bitten. (Der Diener läßt Wolfgang eintreten. Dieser macht in Erscheinung und Auftreten den Eindruck eines tief Deprimierten. Die Kleidung ist ersichtlich nur mit Not in passablem Zustande erhalten. Der Anblick des Pastors giebt ihm einen heftigen Ruck. Dann kalt gemessene Verbeugung des Pastors und Wolfgangs. Während Wöhlers den Pastor hinausbegleitet, bleibt er geduldig auf seinem Fleck stehen, in stumpfen Hinbrüten den Blick auf den Boden heftend.)

Wöhlers (zum Pastor, unbefangen, heiter): Also: es bleibt bei unserer Verabredung, Herr Pastor.

Pastor Meiling: Es bleibt dabei, Herr Wöhlers, und wenn Sie – (Das Übrige wird nicht mehr deutlich gehört; Wöhlers hat den Pastor auf die Freitreppe hinausgeleitet, wo sie noch einen Augenblick im Gespräch verweilen.)


4. Scene.

Wöhlers (zurückkehrend, nachdem er Behring mit einem kurzen Blick gemessen): Womit kann ich dienen?

Wolfgang (schnell): Ich komme nicht um meinetwillen, Herr Wöhlers. (Nachdrücklich) Ich erbitte nichts von

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Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/97&oldid=- (Version vom 31.7.2018)