Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 05.pdf/40

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befeuchteten Papiers auf die braune Spitze des Kurkumäpapiers zu legen und beide zusammenzudrücken, um sogleich den alkalischen Effect verschwinden zu machen.

533) Der schon beschriebene Versuch mit schwefelsaurer Magnesia (495) begreift jedoch gerade einen solchen Fall, und zeigt sehr klar, daß die Schwefelsäure und die Magnesia zu ihrer gegenseitigen Uebertragung und endlichen Ausscheidung genau so beitragen, wie die Schwefelsäure und das Natron in den (527) gegebenen Resultaten auf einander wirken; und daß die Magnesia, sobald sie über den Bereich der Säure vorgerückt ist, und keine Substanz mehr findet, mit der sie sich verbinden kann, mit dem ihr eigenthümlichen Charakter zum Vorschein kommt, und nicht länger im Stande ist, ihre Wanderung gegen den negativen Pol hin fortzusetzen.

534) Die Theorie, welche ich gewagt habe aufzustellen, scheint mir alle hauptsächlichsten Umstände der elektrochemischen Zersetzung in genügender Weise zu erklären.

535) Zunächst erklärt sie, weshalb in allen gewöhnlichen Fällen die ausgeschiedene Substanz nur an den Polen erscheint; denn die Pole sind die Gränzflächen der zersetztwerdenden Substanz, und, an ihnen ausgenommen, findet jedes Theilchen andere Theilchen von entgegengesetzter Tendenz, mit denen es sich verbinden kann.

536) Dann erklärt sie, warum in vielen Fällen die ausgeschiedenen Elemente oder Substanzen nicht von den Polen zurückgehalten werden, was keine geringe Schwierigkeit für diejenigen Theorien ist, welche die Zersetzung direct von einer Anziehungskraft der Pole ableiten. Wenn ein Stück Platin durch irgend ein Mittel so viel Kraft erlangt, daß es ein Wasserstofftheilchen von dem augenblicks zuvor mit ihm verbundenen Sauerstofftheilchen abtrennen und anziehen kann, so scheint kein hinreichender Grund, und keine Thatsache, außer der zu erklärenden, vorhanden zu seyn, woraus erhellte, warum dasselbe