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durch die Annahme, sie seyen rein elektrischen Ursprungs, unerklärlich bleiben.

613) Auch Fusinieri hat über diesen Gegenstand geschrieben, und eine Theorie aufgestellt, die, seines Dafürhaltens, die Erscheinungen genügend erklärt[1]. Er bezeichnet die unmittelbare Ursache folgendermaßen: »Das Platin bewirkt auf seiner Oberfläche eine unausgesetzte Erneuerung von concreten Lamellen der brennbaren Substanz der Gase oder Dämpfe, welche, indem sie über dieselbe hinwegfließen, verbrannt werden, fortgehen und erneuet werden.« Von der so zu unwahrnehmbaren Lamellen reducirten verbrennlichen Substanz, deren concrete Theile mit Sauerstoff in Berührung stehen, wird vorausgesetzt, sie befinde sich in einem Zustand, in welchem sie bei niedrigeren Temperaturen als in dem gasförmigen Zustand mit dem Sauerstoff verbindbar sey, und der etwas Analogie habe mit dem Entstehungszustand. Daß brennbare Gase ihren luftförmigen Zustand verlieren, starr werden und dabei die Form von außerordentlich dünnen Schichten annehmen, wird als durch Thatsachen bewiesen angesehen, von denen einige im Giornale di fisica für 1824 (p. 138, 371) aufgeführt werden. Und wiewohl diese Theorie verlangt, daß sie diesen Zustand bei hohen Temperaturen annehmen müssen, durch Wirkung der Hitze aber ähnliche Schichten von wäßrigen und anderen Substanzen verflüchtigt werden, so werden dennoch, allen vernünftigen Schlüssen zuwider, die Thatsachen als Rechtfertiger jener Theorie angesehen.

614) Die Kraft, welche ein brennbares Gas veranlaßt, in Berührung mit einem festen Körper seinen luftförmigen Zustand aufzugeben und denselben in Gestalt einer dünnen starren Schicht zu überziehen, wird weder für Attraction noch für Affinität gehalten. Sie soll auch fähig seyn, Liquida und Solida in concreten Lamellen


  1. Giornale di fisica etc. 1825, T. VIII p. 259.