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Karl Albert Eleon Förster: Klara und Kurt von Eulenstein

„Düstre, grauenvolle Tage,
Lichtlos, wie die schwarze Nacht,
Stunden schreckenvoller Klage,
Noch nicht bald den Lauf vollbracht?
Welche Marter! welches Irren,
Gar entschwunden Hoffnungschein.
Mußt du erst den Geist verwirren,
Tod? — Entsetzen! laß mich ein
In die Gruft, Tod, werde mein!
Will mit dir in Liebe girren,
Schlag mit deiner Sense drein.
Hörst du, Tod? mir nur gewinket,
Klara freudig niedersinket,
Folgen mag die süße Braut.
Nicht vor’m Grab, vor’m Leben graut
Der Verzweiflung; grinzend schaut
Mich die nahe Zukunft an,
Weil sie nicht beglücken kann.
Oeffne dich der Rettung, Fenster;
Unten in der Wasserfluht
Finde Kühlung meine Gluht;
Stoßt hinab mich, ihr Gespenster.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Albert Eleon Förster: Klara und Kurt von Eulenstein. J. C. D. Müller, Riga 1822, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:F%C3%B6rsterKlaraUndKurtVonEulenstein.pdf/13&oldid=- (Version vom 14.9.2022)