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Wir leise Geschäftigen scheuenWeder Adler, noch geflügelten Leuen,
Weder Kreuz noch Mond,
Wie es oben wohnt und thront,
Sich wechselnd wägt und regt,
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Sich vertreibt und todtschlägt,Saaten und Städte niederlegt.
Wir, so fortan,
Bringen die lieblichste Herrin heran,
Sirenen.
Leicht bewegt, in mäßiger Eile,
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Um den Wagen, Kreis um Kreis, Bald verschlungen Zeil’ an Zeile
Schlangenartig reihenweis,
Naht euch rüstige Nereiden,
Derbe Frau’n, gefällig wild,
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Bringet, zärtliche Doriden, Galate’n der Mutter Bild:
Ernst, den Göttern gleich zu schauen,
Würdiger Unsterblichkeit,
Doch wie holde Menschenfrauen
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Lockender Anmuthigkeit.
Doriden
(im Chor am Nereus vorbeiziehend, sämmtlich auf Delphinen).
Leih’ uns Luna Licht und Schatten,
Klarheit diesem Jugendflor!
Denn wir zeigen liebe Gatten
Unserm Vater bittend vor.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_174.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_174.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)