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hatten; 280 und da sie seinen Worten keinen Glauben schenken wollten, führte Moyses ihnen die Wunderzeichen vor Augen. Und sie wurden von Verwunderung ob des Geschehenen ergriffen, fassten Mut und gaben sich der frohen Hoffnung hin, Gott werde für ihre Sicherheit sorgen.

(2.) 281 Als er so die Hebräer sich willfährig gemacht, die sich ganz ihm anzuvertrauen versprachen, da sie ein lebhaftes Verlangen nach Befreiung trugen, ging Moyses zum König, der jüngst die Regierung angetreten hatte,[1] 282 und erinnerte ihn daran, wie nützlich er sich den Aegyptiern erwiesen habe, als ihre Äcker von den Aethiopiern verwüstet, und sie diesen zum Gespött geworden seien, und wie er die Beschwerden des Kriegsdienstes für sie ertragen habe, als wären sie seine eigenen Angehörigen gewesen. Dann zeigte er ihm, dass er sich der höchsten Gefahr ihretwegen unterzogen habe, wofür sie ihm noch nicht einmal Dank gewusst hätten. 283 Auch teilte er ihm mit, was ihm auf dem Berge Sinai begegnet, wie Gott zu ihm geredet und zur Bestätigung seines Befehles vor seinen Augen Wunder vollbracht habe, und er beschwor ihn, an seine Sendung zu glauben und dem Willen Gottes sich nicht zu widersetzen.

(3.) 284 Als aber der König ihn verlachte, gab Moyses ihm eine Probe von den Wundern, die er auf Sinai erblickt hatte. Der König jedoch erzürnte und schalt ihn einen Frevler, der einst der aegyptischen Knechtschaft entflohen, jetzt aber mit Betrug und Bosheit zurückgekehrt sei, um durch Blendwerk und magische Künste das Volk in Erstaunen zu setzen. 285 Nach diesen Worten hiess er seine Priester dieselben Wunderthaten vollbringen; denn auch die Aegyptier verständen diese Künste, und Moyses besitze nicht allein göttliche Kraft, da er doch seine Gaukeleien nur vorführe, um das rohe und ungebildete Volk zum Glauben an ihn zu verleiten und es zu täuschen. Und da sie ihre Stäbe zu Boden

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/121&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. Mer-en-Ptah, Sohn Ramses des Zweiten.