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unterschied. 104 Als alle in regem Wetteifer, viele auch über ihr Vermögen hinaus beigesteuert hatten, bestimmte Moyses auf Befehl Gottes Baumeister zu dem Werke, die besten, die das Volk selbst ausgewählt hätte, wenn ihm die Wahl überlassen worden wäre. 105 Ihre Namen, die in den heiligen Büchern aufgeschrieben stehen, waren Beseleël, Sohn des Urus aus dem Stamme Judas und Enkel der Mariamme, der Schwester des Moyses, und Eliab, Sohn des Isamach, aus dem Stamme Dan. 106 Das Volk aber unterstützte das Unternehmen mit solchem Eifer, dass Moyses ihnen Einhalt thun musste und verkündigen liess, es seien nach Ansicht der Baumeister keine weiteren Beiträge mehr nötig. So begann also der Bau der Hütte. 107 Moyses gab die einzelnen Masse an, wie Gott sie ihm mitgeteilt hatte, sowie die Grösse und Menge der zum Opferdienste erforderlichen Geräte. Auch die Frauen wetteiferten miteinander in der Anfertigung priesterlicher Gewänder und anderer Gegenstände, die zum Schmuck der Hütte und zum Gottesdienst bestimmt waren.

(2.) 108 Als nun alles in Bereitschaft war, Gold, Silber, Erz und Gewebe, verkündete Moyses einen Festtag und ordnete an, dass jeder nach Kräften ein Opfer bringen solle. Darauf begann der Bau der Hütte. Zuerst mass er den Vorhof ab, fünfzig Ellen breit, hundert Ellen lang, 109 und richtete eherne Pfeiler auf, fünf Ellen hoch, zwanzig Ellen in der Längsseite und zehn in der Breitseite messend; jeder der Pfeiler trug Ringe. Die Pfeilerkapitelle waren von Silber, die Fussgestelle von Gold und zugespitzt wie Lanzenspitzen; der in der Erde befestigte Teil der Pfeiler aber war von Erz. 110 Durch die Ringe waren Seile gezogen, die am Anfange an eherne Nägel von der Länge einer Elle festgebunden waren, über die einzelnen Pfeiler liefen und in den Erdboden befestigt wurden, um die Hütte gegen den Ansturm der Winde zu sichern. 111 An drei Seiten umgab diesen Raum ein Vorhang von feinstem Byssusleinen, der von den Pfeilerkapitellen bis zum Fussgestelle herabfloss

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/154&oldid=- (Version vom 4.8.2020)