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Achtes Kapitel.
Vom Priestertum Aarons.

(1.) 188 Als nun die Hütte vollendet war, erschien Gott, bevor die Weihgeschenke geheiligt wurden, dem Moyses und befahl ihm, das Priestertum seinem Bruder Aaron zu übertragen, der wegen seiner Tugend dieser Ehre am meisten würdig sei. Darauf berief Moyses das Volk zusammen und stellte ihm die Tugend und Herzensgüte Aarons sowie die Gefahren vor, die er schon für ihr Heil bestanden habe. 189 Und da alle dem beipflichteten und seinen grossen Eifer anerkannten, fuhr Moyses also fort: „Ihr Männer von Israël, vollendet ist nun das Werk nach unseren besten Kräften und zu Gottes Wohlgefallen. Da jedoch die Hütte Gottes Wohnung sein soll, so müssen wir uns vor allem nach einem Priester umsehen, der den Opferdienst versehen und Gebete für uns darbringen soll. 190 Wenn ich die Entscheidung zu treffen hätte, so würde ich mich selbst dieser Ehre nicht für unwert halten, da uns die Liebe zu uns selbst von Natur aus eingepflanzt ist, und ich mir auch bewusst bin, was ich für euer Wohl schon gelitten habe. Nun aber hat Gott den Aaron dieser Ehre wert erachtet und ihn zum Priestertum berufen, da er niemand von euch kennt, der sich hierzu mehr eignete. 191 Dieser wird also das gottgeweihte Kleid tragen, die Sorge für den Altar und den Opferdienst übernehmen und Gebete für euch zu Gott senden, der sie bereitwillig erhören wird teils um seiner Fürsorge willen, die er für uns trägt, teils weil er sie gern von dem entgegennehmen wird, den er selbst sich erwählt hat.“ 192 Den Hebräern gefiel diese Rede, und sie stimmten der Wahl, die Gott getroffen, zu. Denn Aaron verdiente diese Würde am ehesten von allen sowohl seiner Abstammung wegen, als auch um seiner Prophetengabe und der Tugenden seines Bruders willen. Zu jener Zeit hatte er vier Söhne: Nabad‚ Abiu, Eleazar und Ithamar.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/166&oldid=- (Version vom 4.8.2020)