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erscheinen lassen würde. Dieser Vorschlag fand Zustimmung, und man brachte die Stäbe herbei; Aaron aber hatte auf seinem Stabe den Stamm Levis verzeichnet. Moyses nahm nun die Stäbe und legte sie in der Hütte Gottes nieder. Am folgenden Tage aber holte er sie wieder hervor, und sie konnten leicht wiedererkannt werden, da sie sowohl von den Oberhäuptern als auch vom Volke gekennzeichnet worden waren. 65 Die anderen Stäbe hatten nun genau das Aussehen beibehalten, welches sie gehabt, als Moyses sie empfing; an Aarons Stab hingegen sah man Zweige, Sprossen und reife Früchte, nämlich Mandeln, denn aus diesem Holze war der Stab verfertigt. 66 Erstaunt ob der Neuheit der Erscheinung, liessen sie nun von dem Hasse ab, den sie vielleicht ebensosehr gegen Aaron als gegen Moyses gehegt hatten, bewunderten Gottes Urteil und stimmten seinem Beschlusse bei. Und so erkannte man gern an, dass Aaron mit Recht die Priesterwürde zustehe. Aaron wurde nun, nachdem Gott ihn dreimal erwählt und durch Zeichen beglaubigt hatte, dauernd in seine Würde eingesetzt, und der Aufruhr auf diese Weise beendigt, nachdem er lange gewährt hatte.

(3.) 67 Da der Stamm Levis, weil er zum Dienste Gottes bestimmt war, vom Kriegsdienste befreit war, so befahl Moyses, damit derselbe nicht aus Not oder wegen der Sorge für den Lebensunterhalt den heiligen Dienst vernachlässige, die Hebräer sollten, sobald sie nach Gottes Willen das Land Chananaea in Besitz genommen, den Leviten achtundvierzig schöne und grosse Städte nebst dem Ackerlande bis zweitausend Ellen von der Stadtmauer im Umkreise zuteilen. 68 Ausserdem schrieb er dem Volke vor, den Leviten und Priestern den Zehnten des jährlichen Ernteertrages zu entrichten. Dies war das Einkommen, welches dieser Stamm vom Volke erhielt. Was davon den Priestern allein zukam, glaube ich besonders aufführen zu müssen.

(4.) 69 Von den achtundvierzig Städten mussten ihnen die Leviten dreizehn einräumen, und ausserdem von

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/204&oldid=- (Version vom 4.8.2020)