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Siebentes Kapitel.
Wie die Hebräer mit den Madianitern kämpfen und sie besiegen.

(1.) 159 Aus dem vorerwähnten Grunde sandte also Moyses ein Heer von zwölftausend Mann nach dem Gebiete der Madianiter. Zusammengesetzt war das Heer aus Angehörigen aller Stämme, und es stand unter dem Oberbefehl des Phineës, von dem ich oben erwähnte, dass er die Gesetze der Hebräer in Schutz genommen und den Zambrias, der sie übertreten, zur Strafe getötet habe. 160 Sobald die Madianiter Kunde erhielten, dass ein Heer gegen sie im Anmarsch sei und sich bereits in der Nähe befinde, sammelten sie ihre Truppen und besetzten die Zugänge zu ihrem Gebiet, wo sie den Einmarsch der Feinde erwarteten. 161 Alsbald entbrannte der Kampf, und es fiel eine fast unzählbare Menge der Madianiter nebst allen ihren fünf Königen: Oë, Sur, Robe, Ur und Rekem, von welch letzterem die Hauptstadt Arabiens ihren Namen hat. Sie heisst nämlich nach dem arabischen König, der sie gegründet, Arekema, während die Griechen sie Petra nennen. 162 Nachdem die Feinde in die Flucht geschlagen und zerstreut waren, plünderten die Hebräer ihr Land, machten reiche Beute und töteten die Bewohner, Männer wie Frauen. Nur die Jungfrauen verschonten sie, wie Moyses dem Phineës befohlen hatte. 163 Dieser kehrte mit dem Heere, das keinen Verlust erlitten hatte, zurück und brachte als Beute mit zweiundfünfzigtausend Rinder, sechshundertfünfundsiebzigtausend Schafe und sechzigtausend Esel, ferner eine ungeheure Menge goldener und silberner Gefässe, die man zum häuslichen Gebrauch benutzte; denn die Madianiter lebten wegen ihren grossen Reichtums sehr luxuriös. Die Zahl der mitgeführten Jungfrauen betrug ungefähr zweiunddreissigtausend. 164 Moyses verteilte nun die Beute und gab den fünfzigsten Teil davon dem Eleazar und den Priestern, ein zweites Fünfzigstel den Leviten, und den Rest verteilte er unter das Volk. Darauf lebten

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/221&oldid=- (Version vom 4.8.2020)