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Streiter sein und unbesiegbar euren Feinden gegenüber. 182 Denn wenn Gott euch hilft, könnt ihr alle anderen verachten. Grosse Belohnungen harren eurer Tugend, wenn ihr sie durch euer ganzes Leben hindurch übt. 183 Denn sie ist das erhabenste und erste aller Güter und verschafft euch den reichlichen Besitz aller übrigen. Und wenn ihr sie untereinander übt, so wird sie euer Leben sehr glücklich machen, und ihr werdet mehr Lob als andere Völker davontragen, bei euren Nachkommen aber wird euer Ruhm ein dauerhafter sein. Alles dies könnt ihr erlangen, wenn ihr gehorsam seid, die Gesetze, die Gott euch durch mich gegeben, bewahrt und deren Verständnis bei euch fördert. 184 Ich scheide von euch, erfreut über euer Glück, und ich empfehle euch einen ehrbaren Lebenswandel und eine gesunde Staatsverfassung, und wünsche euch tugendhafte Führer, die euer Wohl im Auge haben. 185 Gott, der euch bisher geleitet, und nach dessen Willen ich euch nützlich gewesen bin, wird euch seine Fürsorge nicht entziehen, sondern für euch besorgt sein, so lange ihr in eurem Tugendeifer verharrt und ihn als Schutzherrn anerkennt. 186 Die besten Ratschläge, durch deren Befolgung ihr euer Glück begründen könnt, werden euch erteilen der Hohepriester Eleazar, Jesus, die Obersten und Vorsteher der Stämme. Folget ihnen willigen Herzens und bedenkt, dass alle, welche wohl zu gehorchen verstehen, auch dereinst befehlen können, wenn sie zur Herrschaft gelangt sind. 187 Erwäget auch, dass der Gehorsam die beste Freiheit ist. Bis jetzt habt ihr eure Freiheit darin erblickt, dass ihr eure Wohlthäter schmähtet; wenn ihr künftig euch davor hütet, werden eure Sachen besser stehen. 188 Gefallt euch also künftig nicht mehr im Unwillen über eure Führer, wie ihr ihn gegen mich so oft gezeigt habt, denn ihr mögt es wissen, dass mein Leben öfter von euch als von Feinden gefährdet war. 189 Ich erinnere euch daran nicht, um euch Vorwürfe zu machen; denn da ich früher nicht darüber aufgebracht war, ziemt mir dies noch weniger jetzt im Angesichte des Todes. Vielmehr

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/225&oldid=- (Version vom 4.8.2020)