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ihnen von Gott vorgeschrieben sei. 13 Zugleich rieten sie ihr, sie solle, sobald sie die Einnahme der Stadt bemerke, ihr Hab und Gut und alle ihre Verwandten in ihre Herberge einschliessen und ein purpurrotes Band vor ihre Thür hängen, damit der Feldherr ihr Haus kenne und es verschone. 14 Denn sie würden ihm sagen, das sei das Haus, in welchem sie gerettet worden seien. Sollte aber einer ihrer Angehörigen in der Schlacht fallen, so möge sie es ihnen nicht zur Last legen; denn sie würden Gott, bei dem sie geschworen, bitten, sie vor dem Bruch ihres eidlichen Gelöbnisses zu bewahren. 15 Nachdem sie dieses Versprechen geleistet, zogen sie ab, indem sie sich an einem Seile von der Stadtmauer herunterliessen. Und sie kehrten wohlbehalten zu den Ihrigen zurück, denen sie alles erzählten, was ihnen in der Stadt begegnet war. Darauf machte Jesus den Hohepriester Eleazar und die Ältesten mit dem Eide bekannt, den die Kundschafter der Rachab geschworen hatten, und diese billigten ihn.

(3.) 16 Der Feldherr aber war in grosser Sorge wegen des Überganges über den Fluss, denn er war sehr angeschwollen und hatte keine Brücken, und hätte man eine solche darüber schlagen wollen, so würde der Feind sie wohl daran gehindert haben; Schiffe aber waren auch keine vorhanden. Da aber verhiess ihnen Gott, er werde den Fluss abschwellen lassen, sodass sie ihn überschreiten könnten. 17 Deshalb führte Jesus nach zwei Tagen das Heer und das ganze Volk in folgender Ordnung hinüber. Voran gingen die Priester mit der heiligen Lade, dann folgten die Leviten, welche die Hütte und die zum Opferdienst bestimmten Geräte trugen. Hinter den Leviten zog dann das ganze Volk nach Stämmen, die Weiber und Kinder in der Mitte, damit sie nicht von der Strömung fortgerissen würden. 18 Da nun die Priester zuerst hineinschritten und das Flussbett passierbar fanden, weil das Wasser nicht tief war und der Kies, den der langsamer strömende Fluss nicht mit Gewalt fortriss, ihnen festen Boden gewährte, so setzten

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/253&oldid=- (Version vom 23.9.2020)