Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/316

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Erstes Kapitel.
Unglück der Palaestiner und ihres Landes infolge des göttlichen Zornes wegen der Wegnahme der Lade. Wie sie dieselbe den Hebräern zurücksandten.

(1.) 1 Als die Palaestiner die heilige Lade der Hebräer weggenommen hatten, wie dies im Vorstehenden beschrieben ist, brachten sie dieselbe in die Stadt Azot und stellten sie wie eine Art Beutestück neben ihren Gott Dagon. 2 Als sie aber am anderen Tage sämtlich beim Morgengrauen in den Tempel kamen, um ihren Gott anzubeten, fanden sie ihn von dem Gestell, auf welchem er bisher gestanden, herabgestürzt und am Boden liegend; so hatte er sich vor der Lade gedemütigt. Sie waren hierüber sehr ärgerlich und setzten den Gott wieder auf das Gestell. Da sie aber, so oft sie zu Dagon gingen, ihn gewissermassen in Anbetung vor der Lade auf der Erde fanden, gerieten sie in Angst und Bestürzung. 3 Gleichzeitig sandte Gott der Stadt Azot und dem ganzen Lande schwere Verwüstung und Krankheiten. Die Menschen starben an heftigen Unterleibsqualen; sie litten schwer und endeten schrecklich, da ihnen vor dem Tode infolge der Krankheit die Eingeweide verfaulten und aus dem Körper herausfielen. Das Land aber verwüsteten Mäuse, die zahllos auftraten und weder Halm noch Frucht verschonten. 4 Als so die Azotier von grosser Drangsal heimgesucht wurden, und das Elend ins Unerträgliche gestiegen war, erkannten sie, dass an all dem Unheil nur die Lade Gottes schuld sei, und dass ihr Sieg und die Wegnahme der Lade ihnen teuer zu stehen komme. Sie schickten deshalb zu den Askalonitern und liessen sie bitten, die Lade bei sich aufzunehmen. 5 Diesen kam die Bitte gelegen, weshalb sie dieselbe gern bewilligten. Als sie aber die Lade bei sich hatten, kam auch über sie dasselbe Unheil, das mit der Lade von den Azotiern fortgezogen zu sein schien. Die Askaloniter gaben deshalb die Lade wieder weiter; 6 doch blieb

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/316&oldid=- (Version vom 23.9.2020)