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der Stadt entfernt liegt, und schlugen daselbst ihr Lager auf. 72 Der König der Juden aber, der nichts ohne Gottes Befehl und Verkündigung zu unternehmen sich getraute, befahl dem Hohepriester, Gottes Willen und seine Verkündigung über den Ausgang des Treffens einzuholen. 73 Und da ihm Sieg verheissen wurde, rückte er gegen die Palaestiner aus und griff dieselben unversehens von hinten an, tötete einen Teil von ihnen und schlug die anderen in die Flucht. 74 Es möge aber niemand glauben, das Heer der Palaestiner sei klein gewesen, noch den Schluss ziehen, sie hätten sich feige und furchtsam benommen, weil sie so schnell erlagen und nichts Erwähnenswertes leisteten. Vielmehr möge man sich vergegenwärtigen, dass ganz Syrien und Phoenicien ausser vielen anderen kriegerischen Völkerschaften ihnen Hilfe geleistet und am Kriege teilgenommen hatte. 75 Das allein war auch der Grund, weshalb sie nach so vielen Niederlagen und dem Verluste vieler tausend Streiter den Krieg gegen die Hebräer mit noch grösseren Kräften erneuern konnten. Obgleich sie daher bei dem erwähnten Kampfe so grosses Unglück hatte, brachten sie ein noch dreimal grösseres Heer gegen David zusammen und schlugen ihr Lager wieder an derselben Stelle auf. 76 Da liess der König der Israëliten abermals Gott befragen, welchen Ausgang der Kampf haben würde. Der Hohepriester aber ermahnte ihn, er solle in dem sogenannten Wald der Trauer unweit des Lagers der Feinde sein Heer beisammen halten und es nicht eher in Marsch setzen und den Kampf beginnen, bis der Wald in Bewegung gerate, ohne dass der Wind wehe. 77 Sobald nun der Wald anfing zu rauschen, und die von Gott bestimmte Zeit da war, rückte David zu dem schon vorbereiteten und nicht mehr zweifelhaften Siege aus. Die feindlichen Schlachtreihen hielten seinem Andrang nicht stand, sondern ergriffen beim ersten Zusammenstoss die Flucht. Es kam zu einem furchtbaren Gemetzel, und die Verfolgung dehnte sich bis zur Stadt Gazara, der äussersten Grenze des Landes, aus. Darauf plünderte David das feindliche

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/403&oldid=- (Version vom 23.9.2020)