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das Heer und teilte es in drei Abteilungen, eine unter Joab, die zweite unter dessen Bruder Abessa, und die dritte unter seinem vertrauten Freund, dem Gittäer Ethi. 234 Als er nun auch selbst mit in den Kampf ziehen wollte, rieten ihm seine Freunde in vernünftiger Erwägung davon ab. Denn wenn sie mit ihm besiegt würden, sei alle Hoffnung für sie verloren; werde aber nur ein Teil des Heeres geschlagen, so könnten sie sich mit dem Rest zu ihm zurückziehen und neue Kräfte sammeln. Ja, die Feinde würden dann auch vermuten, er verfüge noch über ein anderes Heer. 235 Dieser Rat schien dem David einzuleuchten, und er beschloss deshalb, bei Parembolai zu bleiben. Als er aber seine Freunde und Heerführer in den Kampf entsandte, ermahnte er sie, sich wacker und treu zu halten und der Wohlthaten zu gedenken, die er ihnen schon erwiesen habe. Auch bat er sie, sie möchten, wenn ihnen der Sieg zu teil würde, doch den Abesalom verschonen, denn dessen Tod würde ihn zur Verzweiflung und zum Selbstmorde treiben. Dann wünschte er ihnen einen glänzenden Sieg und entliess das Heer.

(2.) 236 Als nun Joab sein Heer in einer grossen, hinten von Wald begrenzten Ebene aufgestellt hatte, führte Abesalom seine Truppen ihm entgegen, und es erfolgte der Zusammenstoss. Auf beiden Seiten wurde tapfer und mit grosser Erbitterung gestritten. Denn Davids Krieger scheuten weder Gefahren noch Hindernisse, um ihm wieder zur Herrschaft zu verhelfen; die Gegner aber setzten alles daran, um den Abesalom zu halten, damit er nicht in seines Vaters Hände falle und von ihm zur Verantwortung gezogen werde. 237 Auch mochte man auf dieser Seite, da man an Zahl überlegen war, sich nicht von dem Häuflein der Krieger Joabs und seiner Heerführer überwinden lassen; denn das schien ihnen höchst schmachvoll zu sein. Davids Kriegsleute dagegen glaubten eine Ehre darein setzen zu müssen, so viele Tausende zu besiegen. Und so wurde beiderseits mit Anspannung aller Kräfte gekämpft. Zuletzt errangen Davids Streiter den Sieg, da sie körperlich kräftig und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 435. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/434&oldid=- (Version vom 23.9.2020)