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dieser, da er noch jung sei und wenig Erfahrung in betreff dieser Angelegenheit habe, dasselbe nicht erst zu sammeln und könne das Werk rascher vollenden.

(2.) 337 Hierauf liess David seinen Sohn Solomon rufen und trug ihm auf, Gott einen Tempel zu bauen, sobald er zur Regierung gelangt sei. Er selbst, sagte er, habe das schon vorgehabt, doch habe Gott ihn daran verhindert, weil er von dem im Kriege vergossenen Blut verunreinigt sei. Aber er habe ihm verkündigt, sein jüngster Sohn Solomon werde ihm den Tempel erbauen; für ihn werde er wie ein Vater sorgen und unter seiner Regierung dem Lande der Hebräer Glück und Wohlstand und, was das Wichtigste von allem sei, Frieden und Ruhe vor inneren wie äusseren Feinden gewähren. 338 „Du aber,“ sprach er weiter, „den Gott schon vor der Geburt zum König bestimmt hat, gieb dir alle Mühe, dass du dich seiner Fürsorge würdig zeigest, Frömmigkeit, Gerechtigkeit und Seelengrösse beweisest und seine Gebote wie auch die von Moyses gegebenen Gesetze sowohl selbst treu beobachtest, als auch andere sie nicht übertreten lässt. 339 Sorge auch auf jede erdenkliche Weise dafür, dass der Tempel, den Gott unter deiner Regierung errichtet wissen will, vollendet werde, und lass dich weder durch die Grösse, noch durch die Schwierigkeit der Ausführung des Werkes abschrecken. Denn ich werde dir vor meinem Tode noch alles dazu Notwendige beschaffen. 340 Wisse, dass ich schon zehntausend Talente Gold und hunderttausend Talente Silber gesammelt habe. Auch eine Masse Eisen und Erz, Steine und Holz habe ich zusammengebracht. Ferner stehen dir tausende von Steinmetzen zur Verfügung, und wenn dir noch etwas fehlen sollte, kannst du es leicht ergänzen. Vollendest du das Werk, so wirst du Gott wohlgefällig sein und dich seines Schutzes erfreuen.“ 341 Hierauf ermahnte David auch die Vorsteher des Volkes, seinen Sohn beim Bau zu unterstützen und, frei von jeder Drangsal, dem Gottesdienst eifrig obzuliegen. Dafür würden sie langen Friedens und einer

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/454&oldid=- (Version vom 23.9.2020)