Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/475

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

er liess nicht eher vom Kriege ab, als bis er alle seine Feinde tributpflichtig gemacht hatte. 52 Ich dagegen danke Gott für den Frieden, dessen ich mich erfreue, und da ich ausserdem die Musse dazu habe, will ich Gott den Tempel erbauen, wie er dies meinem Vater schon vorausgesagt hat. Deshalb bitte ich dich, meinen Boten einige Männer auf den Libanon mitzugeben, um Baumstämme zu fällen. Denn auf das Fällen von Bäumen verstehen sich die Sidonier besser als unsere Landsleute. Ich werde den Holzarbeitern jeden Lohn bewilligen, den du bestimmst.“

(7.) 53 Als Hiram, dem der Auftrag viele Freude bereitete, diesen Brief gelesen hatte, schrieb er dem Solomon zurück wie folgt: „König Hiram an den König Solomon. Gott gebührt Lob dafür, dass er das Reich deines Vaters dir, einem so weisen und tugendhaften Manne, übertragen hat. Gern werde ich dir alles zu Gefallen thun, was du von mir begehrst. 54 Ich werde dafür sorgen, dass meine Leute Cedern und Cypressen in grosser Zahl und von besonderer Grösse fällen, sie ans Meer schaffen und an irgend einen Küstenort deines Gebietes zu Schiffe hinbringen. Von dort mögen dann die Deinigen sie nach Jerusalem holen. Du kannst uns dafür Getreide liefern, an welchem wir Mangel haben, da wir eine Insel bewohnen.“

(8.) 55 Noch heute giebt es Abschriften dieser Briefe nicht nur in unseren Büchern, sondern auch bei den Tyriern. Will also jemand sich davon überzeugen, so braucht er nur die Archivvorsteher in Tyrus anzugehen und wird finden, dass die dortigen Schriftstücke mit den hier wiedergegebenen übereinstimmen. 56 Dies erwähne ich bloss, um meine Leser davon zu überzeugen, dass ich nichts als die Wahrheit zu schreiben beabsichtige und nicht durch Berichten von Wahrscheinlichkeiten, die auf Täuschung oder Ergötzung der Leser hinauslaufen, mich der Kritik entziehen will, dass ich aber auch nicht ohne weiteres Glauben beanspruche oder, wenn ich von wahrheitsliebender Geschichtschreibung abgewichen bin, ungetadelt

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 476. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/475&oldid=- (Version vom 23.9.2020)