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Rettung fleht, und erweise deine Gegenwart, indem du dich seiner erbarmst und es von seiner Drangsal erlösest. 116 Aber nicht nur den Hebräern wollest du dich also gnädig erweisen, wenn sie in Sünden gefallen sind, sondern auch, wenn jemand anderswoher und selbst von den äussersten Gegenden des Erdkreises sich dir nahen sollte, um deine Hilfe zu begehren, so erhöre seine Bitte. 117 Denn so wird es allen offenbar werden, dass du selbst diesen Tempel bei uns errichtet wissen wolltest, dass wir aber deshalb Fremden gegenüber nicht feindselig und gehässig aufzutreten beabsichtigen, sondern allen deinen Schutz und den Genuss deiner reichen Freigebigkeit gönnen.“

(4.) 118 Nach diesen Worten warf sich der König zur Erde nieder und verharrte eine Weile in Anbetung. Dann erhob er sich und liess die Opfer zum Altare bringen. Als nun die Brandopfer auf dem Altar lagen, erkannte er an einem augenfälligen Zeichen, dass Gott das Opfer mit Wohlgefallen annehme. Denn es fiel Feuer vom Himmel, ergriff vor aller Augen das Opfer und verzehrte es. 119 Das Volk schloss aus dieser untrüglichen Erscheinung, dass Gott damit seine Bereitwilligkeit, im Tempel zu wohnen, zum Ausdruck gebracht habe, und es fiel zur Erde und betete an. Der König aber begann Gott zu preisen und hiess das Volk in den Lobgesang einstimmen, indem er ihnen vorstellte, dass sie nun Gottes Wohlwollen erkannt hätten 120 und ihn bitten möchten, er wolle alle ihre Wünsche erfüllen, sie rein und sündenlos erhalten und ihnen die Gnade erzeigen, sie in Gerechtigkeit, Gottesfurcht und treuer Beobachtung der von ihm dem Moyses gegebenen Gebote zu stärken. So würden sie glückseliger sein, als die andern Sterblichen. 121 Zugleich beschwor er sie, doch besonders daran zu denken, dass sie das ihnen jetzt zu teil gewordene Glück nun auch erhalten und vermehren müssten, und dass es nicht genug sei, dasselbe durch Gottesfurcht und Gerechtigkeit erworben zu haben, sondern dass es auch ihre angelegentliche Sorge sein müsse, es

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 488. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/487&oldid=- (Version vom 23.9.2020)