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Namen belegt wird, so wenig ähnlich war, dass die Verkäufer jene Bezeichnung für eine Holzart gebrauchten, um die Käufer besonders anzulocken. 178 Denn es war dem Feigenholz ähnlich, aber weit weisser und glänzender. Ich glaubte dies erwähnen zu müssen, damit kein Zweifel entstehe über die wahre Natur des Kiefernholzes, dessen sich der König bediente.

(2.) 179 An Gold wurden dem Könige jährlich sechshundertundsechzig Talente geliefert, ohne dasjenige mitzurechnen, was er von Händlern kaufte und was die Könige und Häuptlinge Arabiens ihm als Geschenk sandten. Aus dem Golde liess er zweihundert Schilde machen, von denen jeder sechshundert Sekel wog, 180 und noch dreihundert kleinere Schilde, deren einzelne ein Gewicht von drei Minen Gold hatten. Diese Schilde liess er in dem Gebäude, welches „Wald des Libanon“ genannt wurde, aufhängen. Sodann liess er auch kunstvolle Becher, die bei Gelagen verwendet wurden, aus Gold und Edelsteinen anfertigen. Desgleichen waren alle übrigen Geräte von Gold, denn Silber galt so wenig, dass niemand etwas dafür verkaufen wollte oder kaufen konnte. 181 Im sogenannten Tarsischen Meere hatte der König eine grosse Anzahl Schiffe, die zu den entlegensten Völkern Waren aller Art bringen und dafür Gold, Silber, Elfenbein, aethiopische Sklaven und Affen eintauschen mussten. Zu einer einzigen Reise brauchten diese Schiffe drei Jahre.

(3.) 182 Der Ruf von Solomons Vorzügen und von seiner Weisheit hatte sich so sehr ausgebreitet, dass allenthalben die Könige, denen die Berichte über ihn unglaublich vorkamen, vor Verlangen brannten, ihn zu sehen, und durch grosse Geschenke ihm ihre Aufmerksamkeit bewiesen. 183 Sie sandten ihm goldene und silberne Gefässe, Purpurkleider, mancherlei Spezereien, Pferde und Wagen, ferner Maultiere zum Lasttragen, mit denen man ihrer Stärke und Schönheit wegen dem Könige Vergnügen zu bereiten gedachte. Dadurch vermehrte sich die Zahl seiner Wagen, die bis dahin tausend betrug, um vierhundert,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 499. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/498&oldid=- (Version vom 23.9.2020)