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Erwarten zum Leben. Die glückliche Mutter bedankte sich bei dem Propheten und rief aus, nun habe sie klar erkannt, dass Gott durch ihn rede.

(4.) 328 Kurz danach begab sich der Prophet auf Gottes Geheiss wieder zum Könige Achab, um ihm den bevorstehenden Regen zu verkünden. Die Hungersnot hatte unterdessen im ganzen Lande gewütet, und nicht nur die Menschen litten Mangel, sondern auch die Pferde und anderes Vieh, da die Weiden infolge der Dürre keine Nahrung darboten. 329 Da rief der König seinen Verwalter Obedias zu sich und befahl ihm, an den Quellen und Bächen nach Gras zu suchen. Finde er welches, so solle er es abmähen lassen und dem Vieh verfüttern. Ferner sandte er im ganzen Lande Boten umher, die den Propheten Elias suchen sollten, und da sie ihn nicht fanden, befahl er dem Obedias, ihn zu begleiten. 330 Und so zogen sie aus, Obedias auf dem einen, der König auf dem anderen Wege. Obedias aber hatte einst, als die Königin Jezabel die Seher umbringen liess, deren hundert in unterirdischen Höhlen verborgen und sie mit Brot und Wasser versorgt. 331 Als er sich nun vom Könige getrennt hatte, begegnete ihm der Seher Elias, und nachdem er von ihm erfahren, wer er sei, fiel er vor ihm nieder. Der Prophet aber hiess ihn zum Könige gehen und dort melden, Elias werde bald erscheinen. 332 Darauf entgegnete Obedias: „Was habe ich denn gegen dich verbrochen, dass du mich zu dem schickst, der das ganze Land durchsuchen liess, um dich zu töten? Weisst du denn nicht, dass es keinen Ort giebt, wohin er nicht Boten gesandt hat, um dich zu ergreifen und ihm zuzuführen? 333 Nun fürchte ich, dass du dich unter Gottes Hilfe von hier entfernen willst. Da ich vom Könige geschickt bin, dich zu suchen, so muss ich, wenn ich dich nicht ausfindig machen kann, den Tod erleiden. 334 Ich bitte dich also, mich zu retten und daran zu denken, dass ich die hundert Seher vor dem Untergang bewahrt habe und sie noch jetzt heimlich mit Speise versorge.“ Der Prophet aber ermahnte ihn,

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 526. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/525&oldid=- (Version vom 29.5.2023)