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seien oder schliefen. 340 Sie fuhren dann bis zum Mittag mit ihren Bemühungen fort und zerfleischten sich nach ihrer Sitte mit Schwertern und Spiessen. Da schickte Elias sich ebenfalls an, sein Opfer darzubringen, hiess die anderen zurücktreten und bat das Volk, näher heranzukommen und acht zu geben, dass er nicht heimlich Feuer an das Holz lege. 341 Hierauf nahm er zwölf Steine, der Zahl der Stämme entsprechend, erbaute aus ihnen einen Altar und grub rings um denselben einen tiefen Graben. Dann legte er die Holzstücke auf den Altar und liess vier Gefässe, die mit Quellwasser gefüllt waren, über denselben ausgiessen, sodass das Wasser ringsum herabfloss und den Graben füllte. 342 Nach diesen Vorbereitungen flehte er zu Gott und bat, er möge dem verblendeten Volke seine Macht zeigen. Und siehe, plötzlich fiel Feuer vom Himmel, senkte sich vor den Augen des Volkes auf den Altar und verzehrte das Opfer nebst dem Wasser, sodass der Platz trocken wurde.

(6.) 343 Bei diesem Anblick fielen die Israëliten zur Erde nieder und beteten den einen Gott an, den sie den einzigen, wahren und höchsten Gott nannten, während sie alle anderen als thörichte und leere Einbildungen der Menschen bezeichneten. Auf Elias’ Befehl ergriffen sie sodann die falschen Propheten und töteten sie. Den König aber ermahnte Elias, er solle sich nach Hause zum Mahl begeben und übrigens ohne Sorge sein, denn in kurzem werde er sehen, dass Gott der Erde Regen sende. 344 Achab entfernte sich darauf; Elias aber stieg auf den Gipfel des Karmel, setzte sich dort nieder, beugte sein Haupt bis zum Knie und befahl seinem Diener, sich auf eine hochragende Felsspitze zu begeben, aufs Meer hinauszuspähen und ihm Mitteilung zu machen, sobald er eine Wolke sich erheben sähe. Denn bis dahin war der Himmel noch rein und heiter. 345 Der Diener ging und kehrte mehrmals mit der Nachricht zurück, er habe noch nichts gesehen; beim siebentenmal aber meldete er, er habe etwas Schwarzes am

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 528. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/527&oldid=- (Version vom 23.9.2020)