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Moabiter ein, zerstörten die Städte, verwüsteten die Felder und bewarfen die letzteren mit einer Menge von Steinen, die sie aus den Bächen holten. Ferner hieben sie ihnen die besten Fruchtbäume ab, verstopften die Quellen, schleiften die Mauern der Städte und belagerten den König in einer Festung, in die sie ihn hineingetrieben hatten. 42 Als dieser sich so hart bedrängt sah, machte er mit siebenhundert Mann einen Ausfall und sprengte zu Pferde durch das feindliche Lager nach der Seite hin, wo er die wenigsten Wachen vermutete. Doch gelang es ihm nicht, zu entkommen, da er auf einen gut besetzten Posten stiess. 43 Deshalb zog er sich wieder nach der Stadt zurück und griff in seiner Not und Verzweiflung zu einem heroischen Mittel. Er führte nämlich seinen ältesten Sohn, der sein Nachfolger werden sollte, auf die Stadtmauer, wo die Feinde ihn erblicken konnten, und brachte ihn der Gottheit als Brandopfer dar. Als die Könige das sahen, wurden sie von Mitleid bewegt, erbarmten sich seiner Not, hoben die Belagerung auf und zogen in ihre Heimat zurück. 44 Josaphat lebte alsdann zu Jerusalem im Frieden und starb nicht lange nach diesem Kriegszuge im sechzigsten Jahre seines Lebens und im fünfundzwanzigsten seiner Regierung. Er wurde zu Jerusalem mit grosser Pracht beigesetzt, denn er war in allen seinen Werken ein eifriger Nachfolger Davids gewesen.

Viertes Kapitel.
Joram, Josaphats Nachfolger. Wie der mit ihm gleichnamige König der Israëliten Krieg gegen die Syrer führte. Fernere Wunderthaten des Elissaeus.

(1.) 45 Josaphat hinterliess viele Söhne, deren ältesten, Joram, er zu seinem Nachfolger bestimmt hatte. Denselben Namen führte auch der König der Israëliten, der Jorams Oheim mütterlicherseits und ein Sohn des Achab war. 46 Als nun der König der Israëliten aus Moabitis

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 552. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/551&oldid=- (Version vom 23.9.2020)