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Freunde, da sie vom Marsche ermüdet waren, mit einem Mahle und anderen Erfrischungen. Seinen Dienern aber, welche die Jezabel umgebracht hatten, befahl er, sie mit allen Ehren zu bestatten, da sie aus königlichem Geblüte war. 124 Diese gingen hin, um dem Befehl gemäss die Beerdigung vorzunehmen, fanden aber von dem Körper nichts mehr vor als die Extremitäten, da alles übrige von den Hunden verschlungen worden war. Als Jehu dies vernahm, bewunderte er die Weissagung des Elias, der vorherverkündigt hatte, dass Jezabel auf diese Weise zu Jesraëla umkommen werde.

(5.) 125 Achab hatte siebzig Söhne hinterlassen, die zu Samaria erzogen wurden. Dorthin schrieb nun Jehu zwei Briefe, einen an die Erzieher der Söhne, den anderen an die Vorsteher der Samariter, worin er sie ermahnte, sie sollten, da sie eine grosse Menge Wagen, Pferde, Waffen, Kriegsvolk und befestigte Städte hätten, den stärksten von Achabs Söhnen zum König ausrufen und alsdann den Tod ihres Herrn rächen. 126 Mit diesen Schreiben aber wollte Jehu die Gesinnung der Samariter auf die Probe stellen. Als nun die Vorsteher und Erzieher die Briefe gelesen hatten, ergriff sie gewaltige Angst. Sie erwogen nämlich, dass sie gegen den, der zwei so mächtige Könige überwunden habe, nichts würden ausrichten können, und schrieben ihm daher zurück, sie wollten ihn selbst zu ihrem Herrscher erwählen und alle seine Befehle vollziehen. 127 Darauf gebot ihnen Jehu in einem weiteren Briefe, sie sollten Achabs Söhnen die Köpfe abschlagen und ihm dieselben zusenden. Die Vorsteher teilten dieses Schreiben den Erziehern der Söhne mit, die den Befehl pünktlich ausführten, die Köpfe der Söhne Achabs in geflochtene Körbe packten und sie nach Jesraëla schickten. 128 Jehu, der gerade mit seinen Freunden speiste, als ihm die Ankunft der Köpfe gemeldet wurde, befahl, dieselben in zwei Haufen zu beiden Seiten des Stadtthores aufzuschichten. 129 Als das geschehen war, ging er in der Morgenfrühe hin, um die Köpfe zu besichtigen, und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 567. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/566&oldid=- (Version vom 23.9.2020)