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Neuntes Kapitel.
Amasias besiegt die Idumäer, Gabaliter und Amalekiter. Sein Kriegszug gegen Joas und seine Niederlage. Nach seiner Ermordung besteigt Ozias den Thron.

(1.) 186 Im zweiten Jahre der Regierung des Israëlitenkönigs Joas übernahm Amasias, der Sohn der Jodad, einer Bürgerin von Jerusalem, die Herrschaft über den Stamm Judas. Schon als Jüngling zeigte er einen wunderbaren Gerechtigkeitssinn. Gleich nach seinem Regierungsantritt beschloss er, seinen Vater Joas zu rächen, liess deshalb die, welche Hand an ihn gelegt hatten, festnehmen und bestrafte sie mit dem Tode. 187 Doch verschonte er ihre Kinder, getreu dem Gesetze des Moyses, der es für unbillig hielt, die Kinder für die Schuld ihrer Eltern büssen zu lassen. 188 Hierauf hielt er in den Stämmen Judas und Benjamin eine Musterung der jungen Leute ab, die beinahe zwanzig Jahre alt oder nicht viel älter waren, und hob deren dreihunderttausend aus; auch setzte er Hauptleute über sie. Ausserdem schickte er zum Könige der Israëliten und mietete von ihm noch hunderttausend Mann für hundert Talente Silber. Denn er hatte beschlossen, die Amalekiter, Idumäer und Gabaliter mit Krieg zu überziehen. 189 Als er sich nun mit seinem Heere eben in Bewegung setzen wollte; ermahnte ihn ein Seher, die Israëlitischen Truppen zu entlassen. Denn diese seien gottloses Volk, und er werde nach Gottes Verkündigung eine Niederlage erleiden, wenn er sich ihrer Hilfe bediene. Dagegen werde er die Feinde überwinden, wenn er im Vertrauen auf Gottes Hilfe den Kampf mit seinen eigenen Truppen bestehe. 190 Da aber der König hierüber unwillig ward, weil er den Israëliten den Lohn schon gezahlt hatte, ermahnte ihn der Prophet, er solle sich dem Willen Gottes unterwerfen, denn dieser würde seine Geldmittel schon wieder vermehren. Der König entliess darauf die Israëliten mit der Bemerkung, er wolle ihnen den Lohn schenken, den sie schon empfangen hätten, und zog mit

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 578. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/577&oldid=- (Version vom 23.9.2020)