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Schlacht aufstellte und auf seinem Wagen von einem Flügel zum anderen fuhr, traf ihn der Pfeilschuss eines Aegyptiers und machte seinem Kriegseifer ein Ende. Und da die Wunde ihn sehr schmerzte, befahl er, zum Rückzuge zu blasen, und fuhr sogleich nach Jerusalem. Dort starb er infolge seiner Verwundung und wurde in der Gruft seiner Väter mit grosser Pracht bestattet, nachdem er neununddreissig Jahre gelebt und einunddreissig Jahre regiert hatte. 78 Das Volk trauerte sehr um ihn und weinte und wehklagte viele Tage lang. Der Seher Jeremias verfasste aus diesem Anlass einen Trauergesang, der heute noch vorhanden ist. 79 Dieser Prophet weissagte auch das Unglück, das der Stadt bevorstand, und hat sogar über deren Zerstörung, die in unseren Tagen sich ereignete, sowie über die Eroberung von Babylon schriftliche Prophezeiungen hinterlassen. Doch war er nicht der einzige, der dies dem Volke vorhersagte, vielmehr hat auch der Prophet Jezekiel zwei Bücher darüber geschrieben und uns hinterlassen. 80 Diese beiden Seher waren aus priesterlichem Geschlechte. Jeremias verweilte zu Jerusalem vom dreizehnten Jahre der Regierung des Königs Josias an bis zur Zerstörung des Tempels und der Stadt. Über seine Schicksale werde ich noch später reden.

(2.) 81 Als nun Josias, wie gemeldet, gestorben war, folgte ihm in der Regierung sein Sohn Joachaz, der schon dreiundzwanzig Jahre alt und dessen Mutter die Amitala aus der Stadt Lobana war. 82 Er war ruchlos und lasterhaft. Als der König der Aegyptier aus dem Kampfe heimkehrte, beschied er den Joachaz zu sich in die syrische Stadt Amatha, liess ihn in Fesseln werfen und übertrug die Herrschaft seinem älteren Bruder Eliakim, dessen Namen er in Joakim umänderte. Dem Lande aber legte er einen Tribut von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf, die Joakim auch entrichtete. 83 Den Joachaz hingegen nahm er mit nach Aegypten, wo derselbe auch gestorben ist. Er hatte nur drei Monate und zehn Tage regiert. Joakims

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 612. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/611&oldid=- (Version vom 12.12.2020)