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Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/116

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beschloss Judas durch Vertreibung der Besatzung ein Ende zu machen; er berief daher sein Kriegsvolk zusammen und belagerte die Burg nachdrücklich. Das geschah im hundertfünfzigsten Jahre der seleukidischen Aera. Judas liess also Belagerungsmaschinen anfertigen und Wälle aufwerfen, und betrieb überhaupt die Belagerung unter Anspannung aller Kräfte. 364 Doch gelang es vielen in der Burg befindlichen Überläufern, bei Nacht zu entweichen. Diese sammelten eine Anzahl ihres Gelichters[WS 1], begaben sich zum Könige Antiochus und baten ihn, sich ihrer anzunehmen, da sie von ihren Landsleuten hart bedrängt würden. Und zwar geschehe dies, weil sie ihre eigene Religion verlassen und die seines Vaters angenommen hätten. 365 Es sei jetzt zu befürchten, dass, wenn er nicht für Entsatz sorge, Judas und seine Anhänger die Burg samt den königlichen Truppen in die Hände bekämen. 366 Bei dieser Kunde geriet der König in Zorn, beschied seine Heerführer und Ratgeber zu sich und hiess sie Söldner werben und alle wehrfähigen Männer im Reiche aufbieten. Auf diese Weise wurde ein Heer von etwa hunderttausend Fusssoldaten, zwanzigtausend Reitern und zweiunddreissig Elefanten zusammengebracht.

(4.) 367 Mit dieser Streitmacht brach der König in Begleitung des zum Oberbefehlshaber ernannten Lysias von Antiochia auf. Und als er nach Idumaea gekommen war, wandte er sich gegen Bethsura, eine stark befestigte und schwer einnehmbare Stadt, und fing an sie zu belagern. 368 Die Bethsuraner aber leisteten tapferen Widerstand und steckten bei ihren Ausfällen seine Maschinen in Brand, sodass die Belagerung sich sehr in die Länge zog. 369 Als nun Judas von dem Feldzug des Königs Kunde erhielt, hob er die Belagerung der Burg auf, zog dem Antiochus entgegen und schlug sein Lager bei einem Engpasse in Bethzacharia auf, siebzig Stadien vom Feinde entfernt. 370 Der König verliess darauf Bethsura und rückte gegen den Engpass und das Lager der Juden vor. Beim Morgengrauen stellte er seine

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Veraltet für 'Gesindel'. Menschen übereinstimmender Art oder Sippe; mit verächtlichem Sinn.
Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/116&oldid=- (Version vom 12.12.2020)