394 Bakchides brach demgemäss mit seinem Heere von Antiochia auf, und als er nach Judaea gekommen war, schickte er Boten an Judas und dessen Brüder, um mit ihnen über Frieden und Freundschaft zu unterhandeln. So hoffte er den Judas mit List in seine Gewalt zu bekommen. 395 Doch dieser traute ihm nicht, weil er ein Heer bei sich habe, das man zum Kriegführen, nicht aber zum Friedensschluss brauche. Nur einige aus dem Volke schenkten den Vorspiegelungen des Bakchides Glauben und gingen in der Hoffnung, Alkimus werde als ihr Landsmann nichts Böses gegen sie im Schilde führen, zu ihm über. 396 Dort erhielten sie die eidliche Zusage, dass weder ihnen noch denen, die ihnen etwa folgen würden, ein Leids geschehen solle, worauf sie sich vertrauensvoll ergaben. Bakchides aber brach den Eid und liess sechzig von ihnen umbringen, wodurch er die anderen, die noch vorhatten, nachzufolgen, abschreckte. 397 Dann zog er von Jerusalem weg zu einem Dorfe, welches Bethzetho hiess, liess eine Menge Überläufer und einige von den Bewohnern des Dorfes ergreifen und niedermachen, und befahl, dass alle Bewohner der Gegend dem Alkimus Gehorsam zu erweisen hätten. Nachdem er sodann dem letzteren eine Abteilung Soldaten dagelassen, die ihn bei der Verwaltung der Provinz schützen sollten, kehrte er nach Antiochia zum Könige Demetrius zurück.
(3.) 398 Alkimus suchte nun um jeden Preis seine Herrschaft zu befestigen, und da er einsah, er werde viel sicherer regieren, wenn er die Zuneigung des Volkes besitze, schmeichelte er jedem seiner Untergebenen mit freundlichen und gefälligen Worten. 399 In kurzer Zeit jedoch umgab er sich mit einer starken und wohlgeübten Kriegerschar, die grösstenteils aus Frevlern und Überläufern bestand. Mit ihnen durchzog er das Land und schlachtete alles hin, was Neigung zu Judas offenbarte. 400 Als Judas die rasche Zunahme der Macht des Alkimus bemerkte und viele edle und gerechte Männer morden sah, streifte auch er durchs Land und machte die Anhänger
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/121&oldid=- (Version vom 12.12.2020)