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zu schaffen machen als sein Bruder Judas, und suchte ihn deshalb mit List aus dem Wege zu räumen. 8 Diese seine Absicht blieb jedoch weder dem Jonathas noch dessen Bruder Simon verborgen. Sie sammelten daher auf die erste Kunde hiervon alle ihre Freunde und flohen eiligst in die vor der Stadt gelegene Wüste, wo sie bei der Cisterne Asphar ihren Aufenthalt nahmen. 9 Als Bakchides erfuhr, dass sie in ihrer Schwäche und Mutlosigkeit sich an diesen Ort geflüchtet hatten, brach er mit seinen gesamten Truppen gegen sie auf, schlug jenseits des Jordan sein Lager auf und liess das Heer sich hier ausruhen. 10 Jonathas hatte kaum von dem Anmarsche des Bakchides Nachricht erhalten, als er seinen Bruder Joannes mit dem Beinamen Gaddes zu den ihm befreundeten nabataeischen Arabern schickte, um bei ihnen während des Krieges mit Bakchides die bewegliche Habe in Sicherheit zu bringen. 11 Als Joannes nun auf dem Wege zu den Nabatäern war, legten ihm die Söhne des Amaraeus aus der Stadt Medaba einen Hinterhalt, nahmen ihn samt seinen Begleitern gefangen, raubten alles, was jene bei sich hatten, und machten sie nieder. Doch erlitten sie hierfür die verdiente Strafe, wie ich gleich erzählen will.

(3.) 12 Unterdessen hatte Bakchides in Erfahrung gebracht, dass Jonathas in den Sümpfen am Jordan ein Lager aufgeschlagen habe. Er wartete also den Sabbat ab und rückte dann gegen ihn aus in dem Glauben, Jonathas werde an diesem Tage aus Achtung vor dem Gesetz den Kampf nicht wagen. 13 Dieser aber sprach seinen Gefährten Mut ein und erklärte ihnen, sie seien mitten zwischen dem Feinde und dem Flusse derart eingeschlossen, dass Fliehen ein Ding der Unmöglichkeit sei. Dann betete er zu Gott um den Sieg und griff die Feinde an. Viele von diesen waren schon gefallen, als er den Bakchides mit grossem Ungestüm auf sich zukommen sah. Rasch holte er zum Schlage aus, um ihn niederzustrecken. 14 Bakchides jedoch sah den Streich kommen und wich ihm aus, und nun sprang Jonathas

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/131&oldid=- (Version vom 12.12.2020)