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aus, es wolle sogleich ohne Verzug gegen die Araber geführt werden. Denn es war auf einmal von heftiger Kampfbegierde erfasst worden, weil es sich wohlgerüstet glaubte, und diejenigen Krieger, welche die frühere Schlacht mitgemacht hatten, waren erst recht auf den Zusammenstoss erpicht. 114 Weil nun das Heer eine so grosse Begeisterung und Kampfesfreudigkeit zeigte, beschloss der König, sich diesen, Eifer zu nutze zu machen, sprach daher zu seinen Kriegern, er wolle ihrer Tapferkeit nichts mehr in den Weg legen, und zog den Seinen in den Kampf voraus, während sie selbst ihm in gehöriger Ordnung folgten. 115 Da erfasste die Araber plötzlich ein gewaltiger Schrecken, sodass sie nur kurzen Widerstand leisteten und sich alsbald zur Flucht wandten. Ja, sie wären gänzlich aufgerieben worden, wenn ein gewisser Athenion nicht dem Herodes und den Juden einen schlechten Streich gespielt hätte. 116 Dieser Athenion führte im Namen der Kleopatra den Oberbefehl über das derselben gehörende arabische Gebiet, und da er sich mit Herodes schlecht vertrug, wollte er den Ausgang des Krieges nicht unvorbereitet abwarten, beschloss vielmehr, sich ruhig zu verhalten, wenn die Araber im Vorteil blieben, dagegen die Juden anzugreifen, falls die Araber, wie es wirklich eintraf, unterliegen würden. 117 Er brach also mit seinem Kriegsvolk auf die Juden, welche vom Kampfe ermattet waren und sich schon im Besitze des Sieges glaubten, unversehens ein und bereitete ihnen eine schwere Niederlage. Weil nämlich die Juden ihre Kräfte im Kampf gegen den offenen Feind erschöpft hatten und in der Ausnutzung ihres Sieges etwas zu lässig waren, wurden sie von den frischen Angreifern leicht zum Weichen gebracht und erlitten auf dem felsigen und für die Reiterei sehr ungünstigen Terrain, an welches ihre Gegner bereits gewöhnt waren, schwere Verluste. 118 Als nun die Araber die verzweifelte Lage ihrer Feinde gewahrten, bereiteten auch sie sich mit neuem Mute wieder zum Angriff vor, warfen die Juden völlig in die Flucht und richteten

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/310&oldid=- (Version vom 12.12.2020)