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er sogleich das Volk eidlich für Gajus (Caligula). Hierauf berief er das Heer zurück und liess dasselbe Winterquartiere beziehen, da er jetzt nach des Gajus Thronbesteigung keine Vollmacht zur Kriegführung mehr zu haben glaubte. 125 Aretas soll übrigens, sobald ihm des Vitellius Anmarsch gemeldet wurde, Vogelschau gehalten und erklärt haben, das Heer des Vitellius könne unmöglich Petra erreichen, da in kurzem ein Führer sterben werde, sei es nun der, welcher den Befehl zum Kriege gegeben habe, oder der, welcher auf des ersteren Weisung hin den Krieg führe, oder endlich der, gegen den das Heer zu Felde ziehe. 126 Vitellius zog sich alsdann nach Antiochia zurück. Des Aristobulus Sohn Agrippa aber war bereits ein Jahr vor dem Tode des Tiberius nach Rom gereist, um mit dem Caesar Verhandlungen anzuknüpfen, sobald sich ihm dazu Gelegenheit bieten würde. – 127 Ich will mich nun etwas eingehender über die Familie des Herodes verbreiten, teils weil deren Mitglieder eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen, teils weil sie den Beweis liefern, dass weder eine zahlreiche Nachkommenschaft noch irgend eine andere menschliche Machtentfaltung ohne fromme Gesinnung gegen Gott etwas nützen kann. 128 Sind doch in noch nicht ganz hundert Jahren die zahlreichen Nachkommen des Herodes fast alle zu Grunde gegangen. Aber auch abgesehen hiervon kann dem ganzen Menschengeschlecht die Kenntnis ihrer widrigen Schicksale nur erspriesslich sein, 129 und besonders die Erzählung von dem höchst bewundernswerten Agrippa, der aus einem in aller Stille geführten Leben und wider alles Erwarten seiner Bekannten auf den Thron gelangte. Ich habe zwar früher schon über diesen Gegenstand gesprochen, will das aber jetzt mit grösserer Genauigkeit thun.

(4.) 130 Herodes der Grosse hatte von Mariamne, der Tochter des Hyrkanus, zwei Töchter, von denen die eine, Salampsio mit Namen, mit ihrem Vetter Phasaël, dem Sohne von Herodes’ Bruder Phasaël, die andere, Kypros, ebenfalls mit ihrem Vetter Antipater, dem Neffen des Herodes

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 527. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/527&oldid=- (Version vom 13.12.2020)