Zum Inhalt springen

Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/75

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

da alles zur Übertragung Notwendige vorhanden sei, nunmehr mit dem Werke beginnen. Die Greise gaben sich hierauf mit grösstem Fleisse daran, eine genaue Übersetzung anzufertigen, und arbeiteten täglich bis zur neunten Stunde. 105 Dann sorgten sie auch für ihre leiblichen Bedürfnisse, hinsichtlich deren ihnen alle erforderlichen Lebensmittel reichlich zur Verfügung standen. Denn Dorotheus musste ihnen auf Geheiss des Königs vieles von dessen eigener Tafel bringen. 106 Täglich kamen sie in der Frühe zur Königsburg, begrüssten den Ptolemaeus, kehrten dann desselben Weges zurück, wuschen ihre Hände im Meer und begaben sich wieder an die Arbeit. 107 Im ganzen nahm die Abschrift und Übertragung der Gesetze zweiundsiebzig Tage in Anspruch.[1] Alsdann liess Demetrius an der Stelle, wo die Übersetzung stattgefunden hatte, alle Juden sich versammeln und las die Arbeit in Gegenwart der Übersetzer vor. 108 Die Menge bezeigte darauf den Übersetzern ihren Beifall und lobte auch den Demetrius wegen seines vortrefflichen Einfalles, wodurch er ihnen vieles Gute erwiesen habe. Sie baten ihn dann, auch ihren Vorstehern das Gesetz zur Lesung zu übergeben, und alle, sowohl die Priester und Ältesten aus den Übersetzern als auch die Vorsteher der Gemeinde, drückten den Wunsch aus, die Übersetzung möge, weil sie so gut ausgefallen sei, nun auch unverändert bleiben. 109 Diesem Wunsche traten alle Anwesenden bei und bestimmten, dass, wenn jemand bemerke, dass etwas Überflüssiges sich in das Gesetz eingeschlichen habe oder etwas weggelassen worden sei, er sich nochmals gründlich davon überzeugen und dann auf Verbesserung bedacht sein solle. Daran thaten sie klug; denn nachdem die Übersetzung nun einmal als richtig befunden war, sollte sie es auch bleiben.

(14.) 110 War nun der König schon sehr erfreut, als er

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/75&oldid=- (Version vom 12.12.2020)
  1. Nach der Zahl der Uebersetzer heisst die Uebersetzung die „Septuaginta“.