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Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1

Verlag Continent G. m. b. H., Berlin W. 50


 
Ende April 1908 erscheint:
Die weisse Sklavin
Des zwanzigsten Jahrhunderts Schmach
Roman von Elisabeth Schöyen
Aus dem Norwegischen von Rhea Sternberg
Elegant brosch. M. 3,–, geb. M. 4,–
 
In lebhafter Darstellung erzählt uns der Roman das tragische, erschütternde Schicksal einer Offizierstochter, die in die Gewalt von Mädchenhändlern gerät und in die verrufensten Häuser Londons, Paris’, Wiens und schliesslich in den Harem des türkischen Sultans verschleppt wird.

Mit Staunen, Abscheu und Mitleid hören wir hier erstmals von Ereignissen, Ausflüssen menschlicher Roheit und Entartung, die wir kopfschüttelnd für die Ausgeburt einer überreichen Phantasie halten würden, wenn uns nicht ein Vorwort des Vereins zur Bekämpfung des Mädchenhandels belehrte, dass die Schilderungen auf voller Wahrheit beruhen – dem zwanzigsten Jahrhundert zur Schmach!

Dass dieser Verein das Werk unterstützt, dass es dem deutschen Kaiser bereits in fremder Sprache vorlag und in deutscher vorgelegt werden wird, ist Beweis genug, dass es sich um ein anständiges, ehrliches, ernstes Buch handelt.

Jedem sittlich Gereiften mag deshalb die Lektüre des Romans empfohlen sein, denn die Enthüllungen, die er bringt, werden der Allgemeinheit zum Nutzen gereichen.

 
Paß & Garleb G. m. b. H., Berlin W. 57.
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Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1. Continent, Berlin 1908, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Kulturhistorische_Kriminal-Prozesse-Band_1_(1908).djvu/80&oldid=- (Version vom 1.8.2018)