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– gegrüßet seyst Du mir. Wiederholt's mit süßen Tönen – welch ein Mensch! – und besingt mir meinen Schönen – ach – an Seiner Marter-Schön kan ich mich nicht müde sehn. O da fällt mir ein: Ich Armer bin dran Ursach – u. der Anblick vom Erbarmer tröst't mich wieder p. Wundtes Haupt, zerfleischter Rücken – Augen von den Jammer-Blicken matt u. dunkel – Märtyrer von aus u. innen, solt' ich Dich nicht lieb gewinnen? Ey ja Deus Caritas p. Ein Lämmlein geht u. trägt die Schuld der Welt u. ihrer Kinder – ergibt sich auf die Würgebank – u. spricht: Ich wills gern leiden. Ans Creuz ward Er geschlagen p. Wie heftig unsre Sünden den frommen Gott entzünden – kan man aus Jesu Leiden sehn. Nun ist das Heyl vollbracht durchs Lämmlein, das geschlacht't. p. Gott, mein Herz ist bereit, daß ich singe u. lobe. Ja singet alle meine Glieder zu Seinem Lobe tausend Lieder p.

Nachmittag um 3 Uhr hatte die Gemeine ihre Andacht zum Tods-Momente u. zur eröfneten Seite unsers HErrn unter folgender Liturgie:

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/133&oldid=- (Version vom 14.1.2024)