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Seit der Zeit bin ich den Trieb wol nicht los worden; aber er war nicht pressant, bis gestern in der Stunde; die der liebe Johannes hielt. Da wurde es bey mir wieder rege u. zwar auf die nemliche Art, daß ich dachte, wie es wäre, wenn ich in der Stille als ein Handwerks-Pursche dahin reiste u. in den Städten arbeitete, so lang der Heyland die Umstände so fügte. Mir fällt zwar gar nicht ein, daß ich das Geschicke u. Vorsichtigkeit habe, welches zu so einem Plan erfordert wird. Und wer weiß, wenn ich als ein Geselle arbeiten solte, wie ich mich dazu schicken würde; ich habe aber das Zutrauen zum Heyland, daß, wenn Er jemanden schickt, Er es auch an Hülfe u. Beystand nicht ermangeln läßt. Das ist so ins kurze, was ich, meine lieben Brüder, vor dem Heyland zu überlegen bitte. Solte dieses auch nur ein guter Wille von mir seyn, so wird Er mirs wol nicht übel nehmen, da ich doch an dieser Nation besondern Antheil nehme, u. gern sähe, daß Er auch Seinen Schmerzens-Lohn aus derselben sammlen möchte.

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/171&oldid=- (Version vom 23.1.2024)