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u. von Herzen dankbar bin. Nachdem mir nun der Heyland die ganz besondere Gnade erzeigt, daß ich die hiesige liebe Gemeine zum erstenmal in meinem Leben besuchen kan u. darf: so ist seit der Zeit meines Aufenthalts allhier so viel in meinem Geiste vorgegangen, daß mir es alles auszudrücken nicht möglich ist. Kurz mich zu faßen: alle alte Impressiones von Herrnhaag her, sind nicht nur gänzlich ausgelöschet; sondern ich bin völlig überzeugt, mit innigem Gefühl u. ausnehmenden Genuß meines Herzens, daß ich in einer Gemeine Gottes bin. Mein Herz sagt zu allem Ja u. Amen. Wenn ich nun zurücke denke, daß ich 15 u. ein halbes Jahr mich selbst durch meine Retirade um einen seligen Gnaden-Gang in der Gemeine gebracht habe; wenn ich überlege die betrübten Folgen, die daraus entstanden sind: so macht mir alles dieses einen wehmüthigen Schmerzen. Besonders bereue meine damalige widrige Gesinnung, wodurch ich mich habe zu meinem ehemaligen Brief verleiten

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/205&oldid=- (Version vom 6.2.2024)