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Hoheit und entzückender Einfalt. Oft ist der Ausdruck der Lutherischen Uebersetzung selbst der kräftigste; oft giebt das Alterthum desselben der Stelle des Liedes eine feyerliche und ehrwürdige Gestalt; oft werden die Wahrheiten, Lehren, Verheißungen, Drohungen der Religion dadurch am gewissesten in das Gedächtniß zurück gerufen, oder die Vorstellung davon am lebhaftesten in unserm Verstande erneuert. Ja, oft können auch selbst die Stellen und Ausdrücke der Schrift durch den Zusammenhang, in den sie der Liederdichter bringt, eine Art von Commentario erhalten, der für die Menge vielleicht sehr nöthig ist.

Es giebt eine doppelte Gattung der geistlichen Oden; zu der einen gehören die Lehroden, zu der andern die Oden für das Herz. Wir benennen sie so,

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Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder. in der Weidmannischen Handlung, Leipzig 1757, Seite XV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geistliche_Oden_und_Lieder-Gellert.djvu/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)