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Arthur Leist: Georgien. Natur, Sitten und Bewohner

Von Batum bis Tiflis.

Nach fast viertägiger Fahrt langte unser Schiff von Odessa kommend im Batumer Hafen an und obwohl froh so nahe am Ziele meiner Wünsche zu sein, hätte ich doch noch mit Freuden die Seereise fortgesetzt, denn was giebt es Herrlicheres, Poesiereicheres als eine Wanderfahrt auf sommerlich ruhiger See, wenn das Schiff an malerischen Küsten vorübergleitet und wundervolle Mondscheinnächte die azurblaue See und ihre im Silberschimmer schwindenden Ufer in eine wahre Märchenwelt verwandeln! Zuerst hatte uns das prachtreiche, gebirgige und mit schönen Schlössern und Villen besetzte Südufer der Krim entzückt, darauf aber die unbeschreiblich schöne Küste Kaukasiens mit ihren weit die Wolken überragenden Bergen. Einen ganzen Tag hatten wir das Schauspiel seiner malerischen Berglandschaften, jede Stunde rollten sich in der Ferne neue Bilder auf, deren grüner Waldschimmer mit mächtigen, in der Sonne glänzenden Schneefeldern gekrönt war. Doch still ist es auf diesen grünen Bergen, still in den wonnig grünen Thälem, denn das ganze kaukasische Westufer

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Arthur Leist: Georgien. Natur, Sitten und Bewohner. Verlag von Wilhelm Friedrich, Leipzig 1885, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georgien._Natur,_Sitten_und_Bewohner.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)