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Kutais.

In einer herrlich grünen Gegend, auf beiden Ufern des Rionflusses liegt die Hauptstadt der georgischen Provinz Imeretien, Kutais. Ringsumher erstreckt sich mehrere Meilen weit eine gesegnete, mit üppigen Wiesen und Gärten bedeckte Ebene, aus deren Grün zahlreiche Landhäuser und Dörfer hervorblicken. Auf zwei Seiten dieser Ebene, im Norden und im Süden, erheben sich lange Gebirgszüge, nämlich der grosse und der kleine Kaukasus. Beide Bergrücken sind nicht besonders entfernt, so dass man mit blossem Auge deutlich die schönen Wälder ihrer ersten Vorsprünge erkennen kann. Bei hellem Wetter ist die Aussicht auf den grossen Kaukasus sehr umfangreich, denn da treten auch seine höchsten Schneegipfel hervor und mit Pracht hebt sich ihr Glanz vom Azurblau des Himmels ab. Es sind das schon andere Gipfel als die, welche das Auge aus den Thälem Kachetiens oder Kartaliniens erreicht; dort ragen der Kasbek und der Beschtau über die Wolken empor, hier aber ist es vor allen der mächtige Elborus, dessen Schneehaupt im hellen Äther glänzt. Die Berge, welche Imeretien von Norden begrenzen,

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Arthur Leist: Georgien. Natur, Sitten und Bewohner. Verlag von Wilhelm Friedrich, Leipzig 1885, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georgien._Natur,_Sitten_und_Bewohner.pdf/85&oldid=- (Version vom 1.8.2018)