Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3 | |
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bei Oberstein mit der Idar – Idedraha –, unterhalb Fischbach mit der Husenbach, bei Kirn mit der Kirbach – Cyra –, oberhalb Martinstein mit der Simmer – Simera –, bei Kreuznach mit der Ellerbach – Elira – und unterhalb Brezenheim mit der Gültenbach – Dahdielbach –, auf der rechten Seite aber oberhalb Kirn mit der Brückerbach – Bruka –, bei dem ehemaligen Kloster Dissibodenberg mit der Glan – Glena –, unterhalb dem Bergschloß Ebernburg mit der Alsenz – Alisenza –, bei Ippesheim mit der Appelbach – Apffloa – und bei Gensingen mit der Wißbach – Wiza –, die ihr mit den zwei letzteren solchen Zuwachs gibt, daß sie von Kreuznach bis Bingen, wo sie sich in den Rhein ergießt, fast schiffbar wird.
Die Grenzen dieser Gaue waren, wo es an natürlichen, als Flüssen und Bergen, mangelte, durch große Steine bezeichnet und damit zugleich bestimmt, wo jedes Gau-Ding kehren oder wenden soll. Noch jetzt trifft man von diesen Steinen an, welche den Nahegau ausmarkten. Sie waren eigentliche Grenzmarken; meistens stehen sie in graden Linien und gewöhnlich eine Stunde von einander. Sie haben 7 bis 8 Fuß in der Rundung und sind 4 Fuß in und 12 bis 15 Fuß ober der Erde, folglich meist 16 bis 19 Fuß lang. Da sie oben spitz zulaufen und in ihrer Form den gewöhnlichen Spinnrocken ähnlich sind, so nannte man sie die Spindel- und Kunkelsteine, oft auch Höllen- und Teufelssteine. Der nächste um Mainz steht unterhalb Nierstein in den Weinbergen, und die Landleute nennen ihn den Hunen- oder Hinkelstein; ein zweiter steht bei Niedersaulheim, ein dritter bei Wörrstadt, ungefähr 15 Schritte von der Chaussee, und heißt der lange Stein, ein vierter bei Armsheim an der
Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3. Mainz 1847, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_Stadt_Mainz_3_006.jpg&oldid=- (Version vom 9.10.2016)