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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3

in die Untersuchung von vier geistlichen Prälaten einzuwilligen und nach dieser Untersuchung am 7. Januar 1263 auf viele seither ausgeübte Rechte feierlich für sich und seine Nachfolger zu entsagen[1], namentlich in Betreff der Güter des mainzer Domkapitels zu Bischofsheim[2]. Noch in den letzten Zeiten hatte dieses Domkapitel die schönsten Weinberge um den Ort. Die Hoheit desselben gehörte zum Untererzstift Mainz, und zum mainzischen Amt Olm.

7) Gonsenheim, ein großes zur ehemaligen Domprobstei Mainz gehöriges, eine kleine Stunde von der Stadt gelegenes Pfarrdorf mit einer dem heil. Joseph und Stephan geweihten Kirche und in seiner Nähe gelegenen Wallfahrtskapelle zu den heil. vierzehn Nothhelfern, mit 2300 Einwohnern. Es liegt an der von Finthen kommenden Bach, die Gonz genannt, von der es auch seinen Namen haben mag. In den alten Akten heißt es auch Gunsenheim, Gunsinheim, Gunzenheim, Gunzinheim[3] und war schon unter Karl dem Großen bekannt, wo mehrere Felder und Leibeigene allda den Klöstern Lorsch und Fuld waren geschenkt worden. Im Mittelalter gab es mehrere Lehngüter zu Gonsenheim. Am 23. August 1254 schenkte ein Ritter


  1. Gudenus Cod. dipl. I. 694–699.
  2. Majoris ecclesiae bona, que habet in – Bischovisheim.
  3. Cod. Lauresh. Nr. 1090: In pago Wormat. juxta Mogunciam civitatem in Gunsenheim marca anno VIII Karoli Regis (775). Nr. 1091: In pago Wormatiense. Trad. Fuld: Elisabet et Geibrat pro remedio animae Lantsuvinde schenkten dem Kloster Fuld in pago Wurmaciensi in Gunzenheim marca jugera L. XXX et quidquid in ipsa villa aut villae marca proprietatis habuerunt et mancipia II, wobei sich jedoch diese beiden Schwestern auf ihre Lebenszeit terram und mancipia vorbehielten.
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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3. Mainz 1847, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_Stadt_Mainz_3_196.jpg&oldid=- (Version vom 9.10.2016)