Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S020.jpg

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von Rechberg sich vermählte, so wurde er auch nach dieser Seite hin Stammvater der noch jetzt bestehenden Pappenheimer.

Wappen der Marschälle von Pappenheim. Aus Grünenbergs Wappenbuch von 1483.

Marschall Alexander I. von Pappenheim, welcher 1488 dem in diesem Jahre gestifteten „schwäbischen Bunde“ beigetreten ist, befehligte die Truppen, welche 1488 aus unserer Gegend nach Flandern zogen, um den König Maximilian I., welcher zu Brügge in Gefangenschaft gehalten wurde, zu befreien. Der Hofnarr, Kunz von der Rosen, ein gebürtiger Kaufbeurer, suchte seinen kgl. Herrn mehrmals zu befreien. Er versuchte den Wassergraben zu durchschwimmen, um in das Gefängnis des Königs zu gelangen, aber Schwäne verrieten ihn; die Wächter wurden aufmerksam, und nur mit Mühe entrann er der Gefangennahme. Dann verkleidete er sich als Franziskanerpater, gelangte so in das Gefängnis zu seinem Herrn und suchte ihn zu bereden, in dieser Verkleidung der Kerkerhaft zu entrinnen; jedoch ritterlich wies König Maximilian dieses Ansinnen zurück. Die Freiheit erlangte derselbe aber dennoch; die deutschen Reichstruppen, darunter auch die Fähnlein unserer Gegend, befehligt von Marschall Alexander von Pappenheim, brachten die Befreiung zustande. Baumann in seiner „Geschichte des Allgäus“ sagt von ihm: „Er war ein Freund des Waffenhandwerkes, dabei aber ein gewalttätiger Mann, der hartnäckig seine wirklichen oder vermeintlichen Rechte gegen jedermann verteidigte; er geriet deshalb mit dem Kloster Ottobeuren wegen Zehentrechte und wegen Besteuerung der in seinem Gebiete ansässigen Ottobeurer Gotteshausleute 1490 und 1493 in Zwist; nicht weniger lebte derselbe mit seinem Lehensherrn, dem Fürstabt von Kempten, wiederholt in bösem