Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S105.jpg

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Ittelspurg 48 Bücher durch Hs. Georg Einsiedler, Bauer,
Ziegelberg 35      „  Josef Einsiedler,
Hörbisried 13      „  Hs. Jörg Weiß,
Ober- und Unterthal 27      „  Michl Wegmann,
Grönenbach 65      „  Küfer Zacharias Weydtle,
Grönenbach 14      „  Hs. Jörg Göltzer,
Grönenbach 17      „  Hs. Jörg Einsiedler b. alten Ammann,
Zell 26      „  Jacob Einsiedler zu Zell,
Hörbishofen-Lachen und Weyler      50      „  Jacob Einsiedler, ref. Schuelmaister,
item daher 46      „  Hs. Jörg Braun, Mußbach,
item des hies. Predigers Magdt 01 Buch
in Summa 342 Bücher teils mit, teils ohne Gsang.

„Den 4. August 1775 Hochfürstl. Kempt. Hofrats Protokoll … in eâdem causâ referiert H. Hofrat und Landrichter Treuchtlinger, was gestalten die zwei reformirten Geistlichen von Grönenbach und Hörbishofen ihme dieser Tage den verworfenen Catechismus ad censuram übergeben und dabei selbsten angemerkt, was für passus sie in demselben auszulassen erbietig seien; H. Hofrat habe solchen durchgegangen und bei demselben nachstehende Ausstellung, welche bei dem zukünftigen Drucke nicht mehr einzuschalten und auf solche Art von Sr. Hochfürstl. Gndn. genehmigt worden gemacht: Folgen anjetzt in extenso wird ausgelassen – „statt dessen soll gesetzt werden“. Es sind irrig aufgefaßte und fälschlich wiedergegebene Ansichten über die hl. Messe, über das Fegfeuer, über die Verehrung der Heiligen etc., Bilderverehrung etc.“

Man mag über diese Einmischung des Fürstabtes von Kempten in dieses innere Leben der Reformierten eine Ansicht haben welche man will, man mag sie schließlich als einen ungehörigen Druck und Gewissenszwang halten, man muß aber bei Beurteilung solcher geschichtlichen Vorkommnisse, will man gerecht und objektiv sein, immer den Maßstab damaliger Zeit- und Rechtsanschauungen zugrunde legen; der Fürstabt, der seit 1692 resp. 1695 zugleich weltlicher Landesherr über diese Gegend war, war nach damaliger Rechtsanschauung auch hiezu berechtigt, in Katechismus-, also Unterrichtsfragen einzugreifen, wie es ja bei den Protestanten und Reformierten auch heute noch seitens der weltlichen Obrigkeit geschieht, und jedenfalls haben diese Vergleichsverhandlungen auch dazu gedient, daß die beiden Religionsteile sich gerechter und mit weniger ungerechten Vorurteilen und Voreingenommenheiten gegenübertraten.

Einen letzten Zankapfel zwischen Katholiken und Reformierten in Grönenbach bildete das kirchliche Geläute der Glocken auf dem Turme