Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S161.jpg

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(Grönenbach, Herbisriedt, Ziegelberg und Zell) sehr viel machet. Gib Rechenschaft! 49°. Es ist auch allhier zu fragen, wohin die Indianische Stück, Andten, Hennen, Hühner, Tauben etc., deren offt im Jahr über 100 Stück seindt und vom Stifftskosten gemästet worden, hinkommen seyen. Bekannt ist es, das der Schaffner oft ein gantze Herdt indianische Stück gehabt und einen aigenen Hirten gehabt, welcher solche gehütet und vom Stifft ist verhalten worden, wo wird den das geld, so Er oft viel dafür gelöst hat, verrechnet? item ist wohl noch anderes Vieh mehreres als Stiere und Schweine, Kälble etc. im Stifft gemästet worden, ist die Frag wohin solches kommen und verrechnet worden.“

Aus der Rechnung 1688. „14°. fol. 21 haben 5 frembde Trescher 23 Täg und 6 Stifftsehehalten 53 Täg in Sa. 76 Täg getroschen, doch nit 76 Täg, sondern 20 Täg aufgehebt worden und mehreres nit als nur 40 Malter getroschen; ist die Frag, was die 11 Trescher die übrigen 50 Täg getroschen haben – ist schier zu glauben „dem Schaffner das Gelt in den Beutel“, ist ja unverantwortlich. 17°. fol. 25 verrechnet Er Weberlohn 7 fl. 39 kr., aber kein Tuech – Er hat’s gewiß zu dem Säckl gebraucht.“

Aus der Rechnung 1689. „8°. fol. 15 ist unglaublich 6 fl. 28 kr. Wagensalb. fol. 22 zuviel Zöhrung bei der Erolzheimer Gült wie auch die Kemptner 3 fl. 3 kr., item die Altusrieder und Kempter Zöhrung zuviel wie auch des Orglmachers aus Dietmannsried. 21°. fol. der Haber für die Stifftsmähnen (Stifftspferde) ist immer gleich hergeben worden, da doch oft die Stifftspferd 8 Tage lang zu hause gewesen. 22°. fol. 36 und in allen Jahresrechnungen ist für 6 Ehehalten 19 Malter Roggen und fol. 54 2 Malter und 14 Viertel hergeben worden – ist die Frag, wer soviel alle Jahre gegessen hat.“

Aus der Rechnung 1690. „4°. fol. 12 gibt Er seiner Schwäger Rochusin, der Köchin, zu viel, weilen das Stifft das ganze Jahr ihren Ehemann umbsonst und umb nichts schon viele Jahre verhalten thuet, aus was Ursach? als weil Er des Schaffners Schwager ist. 5°. fol. 15 Umb 9 fl. Wagensalb – ist eine Ungebühr; aber schmirb, wie Du willst, kommbst dennoch nit mit Ehren hinaus. 20°. Ist im übrigen der Haubtfehler wie in allen Rechnungen, daß allzeit handgreifflich zu wenig Korn verrechnet wird, welches öffters mehr zu notieren ist: denn seine Entschuldigungen seind frivole und unüberlegt, „es sey dieses Jahr alles im Winter blieben“; dann wann ein Orth winterhafftig ist, so ist es Ziegelberg, gleichwohl aber hat Ziegelberg dieses Jahr vielmehr als andere gehabt.“