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Organisierung der kath. Schulstelle in Grönenbach geregelt werden. In provisor. Weise hatte das k. b. General-Kommissariat kurz vor seiner Auflösung 1816 dem Lehrer Rittler von seinem Guthaben für Getreide zu 278 fl. 42 kr. den Teilbetrag von 132 fl. 4 kr. und für 2 Jahrgänge den Holzbetrag zugestanden. Auch hatte sich die Gemeinde in einem Immediatgesuch an Se. Majestät in diesem Betreffe gewendet, d. d. 24. November 1816. Zum letzten Male wendete sich die Gemeinde an die k. b. Regierung des Oberdonaukreises den 24. September 1818 in gleichem Betreffe: „Schon im Jahre 1817 am 30. September wagte es die unterthänigste Gemeinde, einer k. b. Regierung gehorsamste Bitte auszusprechen um Organisierung des Schuldienstes Grönenbach; nicht lange darnach wurden wir mit einem Reskripte erfreut, daß unser Bittgesuch mit gdgster Befürwortung an das allerhöchste Hoflager abgegangen sei; allein unsere jahrelang mit Sehnsucht genährte Hoffnung wurde bisher noch mit keinem Resultate gestillt. In dieser traurigen Lage wagen wir es noch einmal unsere gehorsamste Bitte zu wiederholen und eine k. b. Regierung recht dringend zu bitten, den Zustand unserer Schule, die 120 Kinder zählt, keinen Adstanten und einen schon 4½ Jahr lang nur halb besoldeten Lehrer hat, allergnädigst zu beherzigen und dieser unsrer Schule jene Vorteile und Begünstigungen allergnädigst zufließen zu lassen, deren alle übrigen Schulen des Königreichs sich zu erfreuen haben.“ Endlich 1818 erfolgte die Organisation der kath. Lehrerstelle hier und wurden die ehemaligen mitsäkularisierten fassionellen Naturalbezüge umgewandelt in ein Äquivalent von 116 fl. 8 kr., zahlbar beim k. Rentamt Memmingen in Quartalraten.

Im Jahre 1907/08 machte sich eine starke Strömung geltend zur Bildung eines neuen Schulsprengels und Erbauung einer neuen Schule in Filiale Ziegelberg. Die schon ziemlich weit gediehenen Verhandlungen scheiterten jedoch am Kostenpunkte und aus anderen Gründen.

In Grönenbach sind die Katholiken seit der Glaubensspaltung anno 1560 und ebenso die Reformierten dahier auf dem Erziehungsgebiete, also in Schulangelegenheiten, immer schiedlich-friedlich ihre eigenen Wege gegangen, und so ist es nur recht, und jeder Katholik, der es ernst nimmt mit den Pflichten seiner hl. Kirche und gegenüber seinen Kindern, aber auch andernteils jeder Reformierte, dem seine Konfession Herzenssache ist, und dem die Erziehung seiner Kinder am Herzen liegt, wird und muß für die Konfessionsschule eintreten und das Schorle-Morle, den Simultanbrei, in den sog. Simultanschulen perhorreszieren und mit aller Kraft ferne zu halten bemüht sein.