Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S247.jpg

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guet in Krugzell; dazu stellte er das Gebäude und Capel aus aigenen Mitteln her“. Ebenso erhielt das Spital vom Stifter freie Beholzung: „Es ist mein Will, daß dieses Spital aus meinen Welden und Höltzern, so umb Grönenbach liegendt, holz ze ir notturft ze bauen, ze zymern und ze brennen hawen und nemmen mügen on mein und meiner Erben Irrung und widerrede.“

Anno 1633 im unseligen 30jährigen Kriege brannten die schwedischen Horden, Dragoner, in einer Nacht, von Memmingen herkommend, in Grönenbach das Spital samt Kapelle und 35 Häuser nieder. Nach diesem unseligen Kriege wurde das Spital samt Kirche wieder aufgebaut in der Form, wie es noch besteht. Der Säkularisation fiel auch das Spital anno 1802 zum Opfer, jedoch wurde erst am 3. Dezember 1808 im Spital inventarisirt und gesteigert. Damals sind laut Akten im Kreis-Archiv in Neuburg im Spitale folgende Appartements verzeichnet: Im Spital a) untere Stube, b) Kuchl, c) im hintern Gewölb, d) im vorderen Gewölb, e) im Hausgang, f) oberes Zimmer, g) Pfründnerzimmer (als Pfründner sind aufgezeichnet: Barbara Herzin, Justin Mayersohn, Veronika Prestlin, Hansjerg Bergmann). Zum Spital gehörte auch das Armenhaus, resp. das Spital war zugleich das Armenhaus Poppert, worinnen 6 Arme jederzeit unverzinslich ihren Aufenthalt hatten, worinnen auch fremde Bettler übernacht beherbergt werden müssen, welche alle aber sich in allem selbst verpflegen und alles anschaffen müssen. Die Schönau ward später gegen Ende des 18. Jahrhunderts von der Spitalleitung umgetauscht worden gegen das sog. „Buebische Gütle“ am Schloßweiher. Im Urbar der Marktgemeinde aus dem Jahre 1765 besaß das Spital hier:

Gärten, Bainden und Gehöfte 140/0 Jauch. 03 Viertel 0591/2 Rut.
Ackerfeld 960/0 02 078
Unbrächige Änger 0/0 03 028
Unbrächige Wiesen 100/0 0741/2
Summa 1220/0 Jauch. 02 Viertel 010 Rut.
Dazu noch das guet Schönau:
Ackerfeld und Wiesen 220/0 Jauch Viertel 093 Rut.
Viehweid 133/4 122
Holzboden 123/4 108
Summa 490/0 Jauch. Viertel 063 Rut.

Daß das Spital Grönenbach anno 1670 und später noch wie auch schon früher seinen eigenen Friedhof neben der Spitalkapelle besessen, der dann auch als Friedhof den Reformierten überhaupt zugewiesen werden sollte, geht klar hervor aus dem Briefe des ehem. Inspektors Jenisch von