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welches Torstensohn vollzählig gemacht hatte und entsetzte mit diesem in Vereinigung mit dem aus Pommern kommenden Duglassischen Regimente, im Juni 1644, Großglogau[1]. Er hatte die gegründetste Hoffnung, bald zu avanciren, allein er war des Kriegslebens satt, daher nahm er, nachdem er zwanzig Jahre mit Ruhm und Ehre gedient hatte, 1647 im Holsteinischen seinen Abschied. In diesem Jahre erhob ihn auch die Königin Christine von Schweden zur Belohnung seiner treuen Dienste in den Adelsstand und nannte ihn zur Erinnerung an seine kriegerischen Heldenthaten: „von Kämpfen.“ Nach seiner Zurückkunft nach Zittau und Kemnitz kaufte er 1648 Kemnitz und Bischdorf und zeigte sich nun als Gutsbesitzer ebenso tüchtig, wie früher als Heerführer. Er wurde auch von den Churfürsten Johann Georg I. und Georg II. sehr geschätzt.

Zwei Jahre vor seinem Tode ließ er sich seinen Sarg verfertigen und seinen Lebenslauf aufsetzen. 1662, den 17. Februar, fuhr er nach Reichenbach, um seine Gemahlin abzuholen. Von hier kam er krank und an heftigen Steinschmerzen leidend, zurück, starb schon den 28. Februar, erst 52 Jahr 3 Monate alt und wurde in Kemnitz in der Gruft, die er hatte bauen lassen, den 3. März beigesetzt.

Seine Gemahlin, mit der er neunzehn Jahre in einer sehr glücklichen Ehe lebte, gebar ihm sieben Söhne und eine Tochter. Nämlich:

Adam Friedrich. Er studirte 1662 zu Altdorf.

Johann Adolph, geboren 1646. Das Kindtauffest hielt Reichwaldt in Zittau, wofür er im Gasthofe 160 Thaler bezahlte[2].

Gottlob Ehrenfried, starb 1671.

Conrad Gottlob. Er war bei seines Vaters Tode Page der Gemahlin des Herzogs Moritz in Naumburg. Später besaß er Bischdorf.

Johann Ernst, geboren 1658 den 8. Juli, starb zu Görlitz 1711 den 7. August.

Zwei Söhne starben jung, noch vor dem Vater.


  1. Großer’s Merkwürdigk. d. Lausitz, I. pag. 278.
  2. Pescheks Gesch. v. Zittau, pag. 596.
Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/37&oldid=- (Version vom 1.8.2018)