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zu Wittenberg und machte dann Reisen durch Frankreich, England, Holland und Italien. 1655 wurde er churfürstlich sächsischer Appellationsrath, 1656 Hofrath, 1660 wirklicher geheimer Rath, 1680 Oberkammerherr, 1686 Geheimrathsdirector und 1691 bevollmächtigter Landvogt der Oberlausitz. Vom Kaiser wurde er mit seinen Nachkommen in den Freiherrnstand erhoben. Verheirathet war er dreimal: bis 1665 mit Hedwig Elisabeth Vitzthum von Eckstädt, von 1666 bis 1670 mit Eva Catharina von Günterode und 1672 mit Henriette Catharina Freiin von Friesen[1]. – Da er in Folge seiner Stellung größtentheils in Dresden verweilen mußte, so übernahm seine Gemahlin Henriette Catharina die Verwaltung Berthelsdorfs und der benachbarten Güter.

Nachdem Nicolaus von Gersdorf 1691 das Mannlehngut Berthelsdorf in ein Erb-, Spill- und Kunkellehn hatte verwandeln lassen, kaufte er den 30. September 1693 auch noch das sogenannte Niedere oder Klixische Gut von Magnus von Klix.

Er starb 1702 den 23. August, 73 Jahre 10 Wochen 5 Tage alt.

Von vierzehn Kindern überlebten ihn neun. Sein Sohn aus der ersten Ehe, Johann Georg, königlich polnischer und churfürstlich sächsischer Kammerherr, geboren den 16. Mai 1662, bekam bei der Erbtheilung Kemnitz, Bretnig und Hauswalde. Aus der dritten Ehe hinterließ Nicolaus von Gersdorf sechs Kinder:

Johanne Eleonore, Gemahlin Gottlob Ehrenreichs von Gersdorf auf Weicha in Schlesien.

Gottlob Friedrich, geboren 1680 den 19. April. Er wurde Hof- und Justitienrath, auch Assessor des Kammergerichts, sodann polnischer und Sachsen-Merseburgscher wirklicher geheimer Rath; Herr auf Baruth, Buchwalde und Rackel, später auch von Oberberthelsdorf. 1745 wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben. Er starb 1752.

Nicolaus, polnischer und chursächsischer Hof- und Justitienrath; Besitzer von Berthelsdorf, Großhennersdorf und Heuscheune. Er wurde 1689 in Dresden geboren.

Charlotte Justine, geboren 1675 den 17. November; in erster Ehe an Georg Ludwig, Grafen von Zinzendorf und


  1. Seifert’s Gesch. v. Kemnitz.
Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)