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Seite:Gloekler Land und Leute Bd3.djvu/401

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Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3


damals zuerst gehört. Erst im Jahr 1151 legte er unter Vermittelung des Kaisers Friedrich I. die Waffen nieder. Welf behielt seine schwäbischen Güter und empfieng noch mehrere Reichsgüter zu Lehen. Die allgemeine Geschichte der Deutschen berichtet noch des Weiteren über die Kämpfe der Welfen und Gibellinen. Deßhalb möge hier nur noch angeführt werden, daß Welf VI., durch den Tod seines Sohnes Welf VII. im Jahr 1167 kinderlos, beschloß, den Rest seiner Lebenstage in Ruhe in seinen Lieblingsorten Ravensburg und Memmingen zuzubringen. Hier hielt er einen glänzenden Hof und überließ sich dem Vergnügen. Um die nöthigen Mittel hiezu zu bekommen, schenkte er seine italienischen Besitzungen – mit Uebergehung Heinrichs des Löwen – seinem Neffen Kaiser Friedrich I. und trat 1180 selbst seine deutschen Länder an ihn ab.

Nochmals entbrannte der Streit nach Welf VI. Tode zwischen Welfen und Gibellinen im Jahr 1198. Philipp von Schwaben und Otto, der Sohn Heinrichs des Löwen, kämpften um die Kaiserkrone. Wenn auch Otto 1208 empor kam, so erlag er doch 1212 dem Gegenkönig Friedrich II. aus staufischem Blute.

Die Besitzungen der Welfen giengen nun an die Hohenstaufen über. Aber noch strahlt der Glanz des Hauses in den Nachkommen Heinrichs dies- und jenseits des deutschen Meeres auf zwei Königsthronen: England und Hannover, sowie in dem noch regierenden Hause Braunschweig.

Die früheste Stammburg des Welfengeschlechts war das nahe Altdorf. Als aber das von den Welfen gestiftete Kloster Altdorf 1053 abbrannte, räumte Welf III.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3. Stuttgart: C. Cammerer, 1863, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gloekler_Land_und_Leute_Bd3.djvu/401&oldid=- (Version vom 1.8.2018)