Kelch, Silber, vergoldet, getriebene Arbeit, 0,22 m hoch. Der Fuß ist sechsteilig ausgerundet, mit Engelköpfchen zwischen dem Monogramm der Namen Mariae, Christi und dem Bilde S. Ägids mit Pedum, Pfeil in der Brust und Hirschkuh in feiner Gravur. Am Nodus Engelköpfchen, zwischen diesen sind kleine Silberappliken und Fruchtgehänge angeschraubt. Am Rande der Fußplatte ist ein figürliches Meisterzeichen eingeschlagen, daneben unklar das Nürnberger Beschauzeichen N, ferner der ligierte Freistempel R F anläßlich der Silberabgabe des J. 1810 und ein Repunzierungsstempel aus derselben Zeit.
Ciborium, barocke Goldschmiedearbeit, Silber, vergoldet, mit Deckel 0,225 m hoch. Am Fuß in getriebener Arbeit Rosen und Lilien, zwischen diesen das Tepler Stiftswappen und das Monogramm R W A T des Abtes Raimund II. Wilfert (1688–1724). Am Fuße nur das Freigabezeichen R F, ligiert, und ein Repunzierungsstempel aus dem Anfang des XIX. Jahrh.
Kirchenglocken. Die älteren Glocken, die in der Tepler Kirchenchronik Erwähnung finden, waren in den J. 1483, 1512 und 1682 gegossen worden. Sie sind verschollen. Besondere Nachricht wird nur von einer Glocke des J. 1794 gegeben, die, 107 alte Zentner schwer, der Tepler Stadtkirche geliefert worden war. Sie trug folgende Legende:
Unter der Regierung des hw. Herrn Prälaten Raymund Hübl und des Herrn Bürgermeisters Ertl.
Meisterinschrift in einem Band unterhalb der Haube:
Mich hat gegossen Matthias de Valle in Eger.
Die Glocken der Dekanalkirche, die heute in ihrem Turme hängen, sind im J. 1886 gegossen worden. Sie haben folgende Abmessungen: Dm. 0,9 m und 0,75 m, Höhe 0,8 m und 0,7 m. An Stelle der Henkel haben die Glocken kreisrunde Platten, die am Glockenholz angeschraubt sind. Die Glockenlegenden enthalten die Widmung
in honorem S. Norberti et S. Hroznatae
und die Meisterinschrift :
Peter Hilzer, k. u. k. Hofglockengiesser in Wiener-Neustadt 1886.
Die Alte Sakristei der Pfarrkirche. Ein schon mit der alten Kirche des J. 1567 verbundener Sakristeianbau wurde im J. 1678 baufällig und mußte abgetragen werden. Von dem Neubau, der im J. 1760 mit der Abtragung der Kirche verschwand, vermittelt eine Notiz der Pfarrchronik folgendes Bild: Im j. 1678 ist die alte sakristei abgerissen und eine newe mit einem hohen gibl, 2 schönen gewölbern, schnecken, vorlauben..... a fundamentis erbauet worden. Diese Sakristei hat der Baumeister Wolfgang Steidl aus Kufstein in Tirol mit dem Steinmetz Andreas Zeidler aus Petschau erbaut. Zur inneren Ausstattung der neuen Sakristei gehörte auch ein Kapellchen, für das Thomas Ublacker, Tischler
Anton Gnirs: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale in den Bezirken Tepl und Marienbad. Filser, Augsburg 1932, Seite 491. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gnirs-Tepl-Aegidius_p475-492.djvu/17&oldid=- (Version vom 28.5.2018)