Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 106.jpg

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Maria. Wir wollen zusammen eine Pilgrimschaft nach diesem fremden gelobten Lande antreten.

Götz. Glück auf die Reise!

Maria. So ist’s nicht gemeint, wir verlassen euch nicht.

Götz. Ihr sollt, Schwester.

Maria. Du bist sehr unbarmherzig, Bruder!

Götz. Und ihr zärtlicher als vorsehend.

Georg kommt.

Georg (heimlich). Ich kann niemand auftreiben. Ein Einziger war geneigt; darnach veränderte er sich und wollte nicht.

Götz. Gut, Georg. Das Glück fängt mir an wetterwendisch zu werden. Ich ahnt’s aber. (Laut.) Sickingen, ich bitt’ euch, geht noch diesen Abend. Beredet Marie. Sie ist eure Frau. Laßt sie’s fühlen. Wenn Weiber quer in unsere Unternehmung treten, ist unser Feind im freien Feld sichrer als sonst in der Burg.

Knecht kommt.

Knecht (leise). Herr, das Reichsfähnlein ist auf dem Marsch, grad hieher, sehr schnell.

Götz. Ich hab sie mit Ruthenstreichen geweckt! Wie viel sind ihrer?

Knecht. Ungefähr zweihundert. Sie können nicht zwei Stunden mehr von hier sein.

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_106.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)